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Spezialdrucke helfen Blinden, Kunst zu erleben

von Judith Reimers
Wie fühlt sich wohl die „Mona Lisa“ an? In der Ausstellung „Touching the Prado“ des Museo del Prado in Madrid werden die Besucher ausdrücklich aufgefordert, Meisterwerke von Leonardo Da Vinci oder Goya anzufassen. Auch Blinden und Menschen mit Sehbehinderung soll die Kunst so zugänglich gemacht werden.

Das Letzte, was ein renommiertes Museum will, ist, dass seine Gemälde ruiniert werden. Die Rahmen verrückt, die Bilder beschmutzt von Fingerabdrücken oder gar Schlimmerem. Kunstwerke sind normalerweise außer Reichweite. Nicht so im Museo del Prado.

Kunst ist eine Erfahrung und gleichzeitig eine Annäherung an das menschliche Leben, für das der visuelle Aspekt allein oft nicht ausreicht. In  Madrid hat man deswegen für die Ausstellung „Touching the Prado“ sechs dreidimensionale Replikate von Meisterwerken wie Leonardo Da Vincis „Mona Lisa“, El Grecos „Edelmann mit Hand auf der Brust“ und Francisco Goyas „Der Sonnenschirm“ produziert, mithilfe der sogenannten Didú-Technik.

Diese wurde von der spanischen Designagentur Estudios Durero entwickelt und ist eine Art Reliefdruck, der es Menschen erlaubt, Kunst auf einem ganz neuen Weg näher zu kommen. Eigentlich flachen Gemälden verleiht die Methode Volumen und Textur. Etwa 50 Stunden dauert der gesamte Vorgang, um das zweidimensionale Kunstwerk in ein dreidimensionales zu verwandeln. Anhand eines hochauflösenden Fotos werden zum Motiv passende Texturen ausgewählt und in Form von Spezialtinte auf eine zunächst noch flache Oberfläche gedruckt. Chemikalien verleihen dem Bild anschließend sein Volumen.

 

Diese wurde von der spanischen Designagentur Estudios Durero entwickelt und ist eine Art Reliefdruck, der es Menschen erlaubt, Kunst auf einem ganz neuen Weg näher zu kommen. Eigentlich flachen Gemälden verleiht die Methode Volumen und Textur. Etwa 50 Stunden dauert der gesamte Vorgang, um das zweidimensionale Kunstwerk in ein dreidimensionales zu verwandeln. Anhand eines hochauflösenden Fotos werden zum Motiv passende Texturen ausgewählt und in Form von Spezialtinte auf eine zunächst noch flache Oberfläche gedruckt. Chemikalien verleihen dem Bild anschließend sein Volumen.

 

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„Touching the Prado“ entstand in Zusammenarbeit mit Experten für Sehschwächen und soll es dem Ausstellungsbesucher erlauben, die Kunst im Detail zu erfassen, um sie als Ganzes geistig rekonstruieren und emotional begreifen zu können. Blinde und Menschen mit Sehbehinderung sollen so in die Lage versetzt werden, sich in die Werke einzufühlen und dadurch einen größeren künstlerischen, ästhetischen und kreativen Genuss zu erleben. Zusätzlich sind die Gemälde mit Beschreibungen in Blindenschrift versehen. Um auch Besuchern ohne Sehschwäche das haptische Erleben zu geben, bietet das Museum blickdichte Brillen an.

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