Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Das passiert, wenn Schuhdesigner ein Auto entwerfen

von Michael Förtsch
Eine Skulptur oder doch ein Grafikfehler? Die Designer des Edel-Schuhfabrikanten United Nude haben ein Auto entworfen, das einem Polygon auf Rädern gleicht. Tatsächlich ist es die Minimalversion eines Lamborghini.

Die Höchstgeschwindigkeit des bizarren Elektrowagens liegt bei gerade einmal 50 Kilometern pro Stunde. Der Innenraum ist spartanisch und ungemütlich. Er besteht lediglich aus einem kantigen Lenkrad, blankem Blech, Metallstangen und zwei engen Sitzen. Türen gibt es nicht. Stattdessen muss zum Ein- und Aussteigen das teiltransparente Polycarbonat-Verdeck hochgeklappt werden. Spaß und Freude am Fahren? Eher Fehlanzeige.

Allerdings soll das sogenannte „Low Res Car“ des britisch-niederländischen Luxus-Schuhlabels United Nude auch kein Alltagsfahrzeug sein, sondern die Kunst der Reduzierung verkörpern. Denn auch wenn es schwer vorstellbar ist: Die aus 13 schrägen Flächen bestehende Konstruktion basiert auf dem legendären Lamborghini Countach von 1974.

Seit Jahren verfolgt das vom Architekten Rem D. Koolhaas und dem Anthropologen Galahad Clark gegründete United Nude das sogenannte Lo Res Project, bei dem komplexe Gegenstände wie Schuhe, Gläser und Stühle so weit wie möglich auf ihre Grundformen reduziert werden. So wurde nun eben das 3D-Modell eines Lamborghini Countach in einem Grafikprogramm heruntergerechnet, „wodurch mit jedem Schritt ein fragmentarischeres und abstrakteres Design“ entstand. Letztlich sollten nur noch einige dreieckige Grundflächen übrig bleiben, die eine Minimalfassung des einst vom Fahrzeuggestalter Marcello Gandini erdachten Wagens darstellen. Diese setzte das Team anschließend als reale Karosserie um.

„Das Lo Res Car ist eher ein konzeptionelles Designexperiment als ein konventionelles Fahrzeug“, erklären die Designer. „Seine abstrakte Erscheinung macht es eher zu einer magischen und beweglichen Skulptur.“ Daher ist das Auto auch nicht für eine Serienproduktion oder die Nutzung auf der Straße vorgesehen. Dennoch sollen, falls eine Nachfragen besteht, mehrere Exemplare gebaut und an Sammler und Kunstliebhaber verkauft werden. 

GQ Empfiehlt
Ecocapsule: In diesem mobilen Ei kann man wohnen

Ecocapsule: In diesem mobilen Ei kann man wohnen

von Thorsten Schröder