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Handgemalt und mit Satelliten fotografiert: das größte GIF der Welt

von Marius Münstermann
Wie es sich für Streetart gehört, arbeitet der britische Künstler INSA im öffentlichen Raum. Das Besondere an seinen Malereien nimmt jedoch erst wahr, wer das fertige Ergebnis online zu sehen bekommt.

Denn INSA hat seine Liebe zum Grafitti-Sprühen weiterentwickelt und sich GIF-itis verschrieben, also einer Mischung aus dem Grafikformat GIF (Grafic Interchange Format) und Graffiti.

Dafür bemalt oder besprüht INSA Wände oder andere Flächen und fotografiert sie. Dann malt er sie wieder über, fotografiert erneut – und so weiter. Indem er die Bilder später aneinanderreiht und die Bilderstrecke in eine Endlosschleife versetzt, entsteht eine Art digitales Daumenkino. INSA ist der Begründer dieses Stils, die Ergebnisse sammelt er auf seinem tumblr.

Sein neuester Streich ist nur vom All aus sichtbar

INSA beschreibt seine Kunst als Versuch, das Internet nicht bloß als Medium, sondern als eigenständige, elementare Komponente seiner Werke zu nutzen: „Ich liebe es, mir im Netz täglich hunderte neue Arbeiten von anderen Streetart-Künstlern anzuschauen. Aber auf diese Weise kann man ihre wahre Dimension nicht wahrnehmen, ich betrachte ja schließlich nur ein kleines Foto auf meinem Bildschirm.“ Für seine GIF-itis drehte er den Spieß um: „Ich wollte Malerei schaffen, die man nur online richtig wahrnehmen kann. Einige meiner Arbeiten sind riesig, für manche benötige ich mehrere Tage. Am Ende sind sie jedoch immer ein 600 Pixel kleines GIF.“ Der Vorteil: Anders als in Kunsthallen oder privaten Gallerien hätten im Internet viel mehr Leute Zugang zu seiner Kunst, so der Künstler.             

Nun hat INSA sich am größten GIF der Welt ausgetobt: Gemeinsam mit 20 Helfern bepinselte er sechs Tage lang einen über 50.000 Quadratmeter großen Parkplatz am Hafen von Rio de Janeiro. Mithilfe zweier Satelliten vom Typ Pleiades konnte das Kunstwerk von fast 700 Kilometern Höhe festgehalten werden: In einem Bildausschnitt von 10 mal 10 Kilometern und einer Auflösung von einem Pixel pro 50 Quadratzentimeter. Finanziert wurde das Spektakel vom Whiskey-Hersteller Ballantine’s. Das Ergebnis kann dennoch für sich stehen:     

 

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