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Mit diesem Tisch braucht ihr keine Klimaanlage mehr

von Thorsten Schröder
Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein üblicher Konferenztisch: große Eichenplatte, stabiles Holz-Fundament, alles im eleganten Design der modernen Bürowelt. Doch der neue Tisch von Zero Energy Furniture ist zu gleichen Teilen Möbelstück, Heizung und Klimaanlage — und soll die Energieprobleme der Zukunft lösen.

Der Climatic Table saugt überschüssige Hitze im Raum ab — und spuckt sie erst wieder aus, wenn sich die Umgebung zu stark abkühlt. Möglich macht das eine Art Sandwich-System, das sich unter der Holzplatte des Möbelstücks verbirgt und Luftströmungen aufnimmt.

Wir wollen Energieprobleme im Haus mit Möbeln lösen.

Jean-Sébastien Lagrange und Raphael Ménard, Designer und Entwickler

Unter einer Schicht aus gewelltem Aluminium befindet sich ein wachsartiges Material, das weicher wird, wenn die Raumtemperatur auf mindestens 21,6 Grad Celsius steigt und die Wärme speichert. Sinkt die Temperatur wieder, verhärtet sich die Wachs-Schicht und gibt die gespeicherte Hitze über die Aluminium-Struktur an den Raum ab.

„Wir wollen herausfinden, ob es möglich ist, Klima- und Energieprobleme im Haus auf der Ebene der Möbel zu lösen, statt über die Baustruktur“, schreiben der Designer Jean-Sébastien Lagrange und der Ingenieur Raphael Ménard, die den Tisch gemeinsam entwickelt haben. Im April 2015 stellten sie den Climatic Table auf der Milan Design Week vor.

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Die Nutzung von Phasenwechselmaterialien, die auf Temperaturunterschiede reagieren und thermische Energie speichern und freisetzen können, ist nicht neu. Darauf basierende sogennante Latentwärmespeicher kommen zum Beispiel bei Taschenwärmern oder Kühlkissen zum Einsatz. Die beiden Franzosen sind jedoch die ersten, die sie sich beim Design von Möbeln zunutze machen.

Der Tisch soll Energiekosten um bis zu 60 Prozent senken.

Unter optimalen Bedingungen kann der Tisch die Energiekosten in einem Konferenzraum für 15 Leute um bis zu 30 Prozent im Vergleich zu üblichen Klimaanlagen senken. Die Heizkosten sollen mit dem Klima-Tisch sogar um bis zu 60 Prozent gedrückt werden können. Allerdings funktioniert das System nur, wenn die Temperaturen im Raum regelmäßig über 21,6 Grad steigen und insgesamt stark schwanken.

Der Tisch, erklären die Entwickler, könne zum Beispiel in großen Bürogebäuden zum Einsatz kommen und das Heizen während der Nacht überflüssig machen. Lagrenge und Ménard wollen ihn noch 2015 auf den Markt bringen. In Zukunft hoffen sie, ihre Technologie auch in Lampen und anderen Möbelstücken zu nutzen. 

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