Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Dieses Bambus-Haus könnte Wohnraum für tausende Menschen schaffen

von Michael Förtsch
Ein chinesisches Architekturbüro plant, mit einem simplen Geflecht aus Bambus und Schnur ganze Hochhäuser zu errichten. Ganz einfach sollen diese modular erweitert werden und damit letztlich tausenden Menschen ein zu Hause bieten.

Bei dem Entwurf des Pekinger Architekturstudios Penda handelt es sich eigentlich nicht um ein Gebäude, sondern eher um ein Baukonzept. Aus neun Bambusstämmen errichteten die Chinesen auf der Beijing Design Week 2015 einen auf dem Kopf stehende Pyramide ohne Spitze, die sie mit einem Bambusgeflecht überdecken. An diese wurden anschließend weitere Pyramiden angedockt und durch Schnurwerk miteinander verzurrt, so dass ein kompletter Pavillon entstand. Das kleine Konstrukt mit dem Namen „Rising Cane“ soll sowohl in der Breite als auch in die Höhe wachsen können — und so günstig und schnell spartanischen Wohnraum schaffen.

„Der Pavillon kann als einer von vielen Schritten gesehen werden“, zitiert das Design-Magazin Dezeen Penda-Gründer Dayong Sun. „Da das System strukturell vollkommen modular und ökologisch angelegt ist, kann es in alle Richtungen ausgeweitet werden.“ Laut den Überlegungen von Penda ließen sich die einfachen Bambusgeflechte in einer weiteren Phase beispielsweise in kleine Flachdachhäuser umfunktionieren. Pflanzen und Sträucher könnten dabei natürliche Wände schaffen. Die einfachen Häuser könne man anschließend weiter aufstocken und zu mit Brücken verbundenen Dorfgebilden ausbauen. Auch urbane Strukturen mit bis zu neunstöckigen Hochhäusern würde der „gründe Stahl“ ermöglichen. Auch kleine Städte wären so realisierbar. Der schnell wachsende Bambus von einem Quadratkilometer Plantage, so die Rechnung der Architekten, könne über zehn Jahre genug Material liefern, um Wohnraum für 20.000 Familien oder 200.000 Menschen zu schaffen.

Schon im vergangenen Jahr hatte Penda einen ambitionierten Plan für ein modulares Hotel vorgestellt, das ebenfalls aus ineinander verstrickten Bambusstangen besteht und so unzählige Zelt-förmige Zimmer schafft. Der „One With the Birds“ genannte Entwurf könnte binnen weniger Tage inmitten der Natur aufgebaut und ebenso schnell wieder abgetragen werden, um an einem anderen Ort neu zu entstehen. 

GQ Empfiehlt