Aki Inomatas Fotoserie hat einen ernsten Hintergrund. Einsiedlerkrebse benutzen normalerweise leere Muscheln oder ähnliches, um ihren Hinterleib vor Raubvögeln zu schützen. Allerdings finden die Krebse immer seltener geeignete Behausungen, da Urlauber diese allzu gerne als Souvenir einsammeln. schon 2010 machte Inomata auf diesen Missstand aufmerksam.
Um den Einsiedlerkrebsen helfen zu können, beschäftigte sich die Künstlerin eingehend mit Anatomie und Behausungen der Tiere. Mithilfe eines Computertomografen und eines 3D-Druckers fertigte sie schon damals neue, bequeme Krebs-Häuschen in Form einer Großstadt-Skyline, bestehend aus durchsichtigem Acryl.
Für ihre aktuelle Fotoreihe baute Inomata nun christliche Kirchen nach — und weist damit auf eine merkwürdige Tradition in Japan hin: Nur ein Prozent der japanischen Bevölkerung sind Christen, doch mehr als 60 Prozent der Ehen werden in einer Kirche geschlossen.
Den Krebsen dürfte das herzlich egal sein: Instinktiv ziehen sie sich in die durchsichtigen Gotteshäuser zurück und nehmen sie ebenso schnell als Zufluchtsort an wie normale Muscheln.