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SwipeStox will das Tinder für den Börsenhandel werden

von Gründerszene
Der ehemalige Profi-Schwimmer Benjamin Bilski hat eine App für Smartphones entwickelt, die den Finanzhandel schneller und spielerischer machen soll.

„Ein Startup groß und erfolgreich zu machen, ist wie Leistungssport auf höchstem Niveau.“ Benjamin Bilski muss es wissen. Denn der Gründer und CEO von SwipeStox war als Profischwimmer deutscher Meister und Mitglied der Nationalmannschaft und will ab sofort mit seiner Mobile-Trading-Plattform international durchstarten.

Spielerische Benutzeroberfläche
Mit der App von SwipeStox soll Nutzern einfach und schnell Echtgeldhandel von Börsenindizes, Rohstoffen, Devisen und Derivaten ermöglicht werden. Durch soziale Funktionen mit Bestenlisten, News und Chats sowie einer spielerisch einfachen Benutzeroberfläche werden auch jüngere Kunden angesprochen, die sich bisher noch nicht in komplexe Anlagemärkte getraut haben.

Erfolgreiche Trades können veröffentlicht werden, sodass unerfahrene Anleger die Möglichkeit haben, erfolgreiche Trader mit einem Klick zu kopieren. Eigenes Knowhow braucht es also nicht unbedingt, um erfolgreich Geld zu verdienen. Über das Risiko jedes Trades sollte man sich allerdings bewusst sein. Denn auch die Misserfolge und Verluste werden kopiert.

Benjamin Bilski gründete nach seiner Zeit im Leistungssport mit Angelplatz.de einen Online-Shop für Angelsport. Es folgte ReCompare, ein Marktplatz für Gebrauchtwagen. Bei seiner Suche nach einem „geilen, neuen Projekt“ lernte er 2014 den 29-jährigen Yasin Sebastian Qureshi kennen. Qureshi war im Besitz einer Banklizenz und hatte aus einem eigenen Hedgefonds die Varengold-Bank entwickelt und 2007 an die Börse gebracht. Zusammen kamen sie schnell auf die Idee, eine Art Tinder für Aktien zu entwickeln. Im Mai 2015 komplettierte der ehemalige Trader und Startup-Gründer Wladimir Huber das Team.

Mit einem Fingerdruck sofort kopiert
Nach einem ersten Investment eines Business Angels, einer sechsmonatigen Testphase, dem Gewinn eines Innovationspreises in London im Februar und einem weiteren Investment durch die deutsche Privatbank Hauck & Aufhäuser sind die ersten Broker-Partnerschaften unterschrieben. Diese Woche ist der Echtgeld-Handel gestartet.

Die Funktion der Plattform erklärt Bilski so: „Nutzer melden sich an, verbinden kostenlos ihr Handelskonto oder erstellen ein Handelskonto in der App und sind dann in der Lage, die einzelnen Trades und Investitionen anderer Nutzer, die dies zulassen, einzusehen. Man kann nun eigene, erfolgreiche Trades veröffentlichen oder Trades von anderen Nutzern in Echtzeit kopieren. Möchte man Trader kopieren, so kann man durch die besten Trades ,stöbern’. Wischt man nach links – genau wie bei Tinder – wird ein Trade übersprungen. Wischt man nach rechts, wird der Trade zur späteren Betrachtung gesichert. Oder ein passender Trade wird mit einem Fingerdruck sofort kopiert.“

Um es bis zu diesem Punkt zu schaffen, muss der Kunde allerdings zunächst noch ein Handelskonto bei One Financial Markets eröffnen. Und das ist leider nicht sehr spielerisch. Fragen nach Wohnort, Verdienst oder Vermögen müssen beantwortet werden. Eine Kopie des Ausweises wird auch benötigt, wie bei jeder anderen Kontoeröffnung auch. Außerdem wird eindringlich vor volatilen Märkten und Totalverlust des Anlagebetrages gewarnt. Dieser Anmeldevorgang wird sicherlich viele Interessierte davon abhalten, die App einfach mal auszuprobieren.

Ein Newsfeed wie bei Facebook
Wer seine Trades mit der Community teilt, wird mit einem Bonus belohnt. SwipeStox arbeitet mit einem eigenen Video-Server, sodass die Nutzer die Möglichkeit haben, ihre Trades in Form eines kleinen Selfie-Videos im eigenen Profil auf SwipeStox zu pitchen. Man kann wie in anderen sozialen Netzwerken Leuten folgen, News abonnieren und kommentieren. So soll ein Newsfeed wie bei Facebook entstehen, der sich nur um Finanzen und Anlage dreht. Mit diesem Newsfeed will SwipeStox Geld verdienen. Denn hier soll auch zielgenaue Werbung eingeblendet werden.

Bilski will aber mehr liefern als nur einen netten App-Client: „Wir sehen uns als die zentrale Schnittstelle, wenn Broker oder Banken ihren Kunden schnell und barrierefrei das gemeinsame mobile Handeln von Börsentiteln ermöglichen wollen.“ Auch der Handel mit Aktien soll bald möglich sein. Außerdem legt das Startup besonderes Augenmerk auf das sogenannte „Deep Learning“. Bilski: „Ein ,Like’ oder ,Dislike’ erlaubt uns die statistische Abbildung psychologischer Handelspräferenzen – und das ist einzigartig.“

Offenes Ökosystem für alle Händler
Im Vergleich zu Konkurrenten wie eToto, Ayondo oder Zulutrade sieht SwipeStox zwei Alleinstellungsmerkmale seines Angebotes. Zum einen sei das Kopieren einzelner Trades und nicht nur kompletter Depots möglich, zum anderen sei SwipeStox ein offenes Ökosystem für alle Händler. „Wir haben das Ziel, allen brokernahen Firmen eine große, interaktive Community zu bieten, die ebenfalls mobile-only denkt, da viele Plattformen noch das Web-Mindset mit sich tragen und Schwierigkeiten haben, mobile-native zu denken“, fasst Bilski zusammen.

Das Team von SwipeStox sitzt mit 30 Mitarbeitern in Frankfurt. Die App ist für Smartphones und Tablets sowohl für Android als auch iOS erhältlich.

Dieser Text ist zuerst Gründerszene erschienen. Das Original findet ihr hier.

Am 28. April 2016 findet in Berlin die Konferenz WIRED Money statt. Mehr zum Thema digitales Geld findet ihr hier

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