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Noisli verspricht: Diese Geräusche helfen, sich bei der Arbeit zu konzentrieren

von Gründerszene
Noisli soll Menschen helfen, effizienter und konzentrierter zu arbeiten. Dafür setzt die App Natur- und Alltagsgeräusche ein. Die Wissenschaft stimmt zu, dass das klappen kann. Es kommt aber auf die Lautstärke an.

Vogelgezwitscher, ein knisterndes Lagerfeuer, Wellen: Manche Geräusche wirken beruhigend auf den Hörer. Aber helfen sie auch bei der Arbeit? Sabine Staggl und Stefano Merlo finden schon. Im Berliner Rainmaking Loft tüfteln die beiden Italiener an ihrer App Noisli, über die sich Nutzer akustische Umgebungen nach ihrem Geschmack zusammenstellen können.

Die Bedienung von App und Browser-Version ist denkbar einfach: Der Nutzer klickt sich durch verschiedene Geräusche – Gewitter, Laub, aber auch ratternde Züge oder Café-Geschnatter – und legt sie entweder beliebig übereinander oder spielt sie einzeln ab. Wer sich registriert, kann seine Klangkreationen speichern, offline anhören und per Timer einen Fade-out-Zeitpunkt einstellen. Außerdem versteckt sich hinter der Login-Schranke ein sehr minimalistischer Text-Editor.

Die Gründer werben, ihre App könne dabei helfen, Konzentration und Produktivität zu steigern. Tatsächlich zeigten beispielsweise die Autoren einer 2012 veröffentlichten Studie, dass Hintergrundgeräusche ab einer bestimmten Lautstärke zumindest bei kreativen Aufgaben zu einer Leistungssteigerung führen. Demnach sollen sich Umgebungsgeräusche um die 70 Dezibel positiv auswirken. Das entspricht der durchschnittlichen Lautstärke eines Fernsehers. Zu laut darf es den Autoren zufolge aber auch nicht sein: Pegel über 85 Dezibel schadeten dem kreativen Denken, sagen sie.

Als Staggl und Merlo die Idee zu Noisli hatten, arbeiteten sie gerade als freie Designer – von zu Hause aus. „Es ist uns sehr schwer gefallen, uns zu motivieren. Unsere Arbeitsumgebung war zu leise, überhaupt nicht inspirierend“, erinnert sich Staggl. Mit absoluter Stille hatten die beiden ein Problem, mit der ständigen Ablenkung in Großraumbüros allerdings auch.

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Im August 2014 zogen Staggl und Merlo mit Noisli ins Programm des Startupbootcamps in Kopenhagen ein, wo sie eine kleine Startfinanzierung erhielten. Ihre Idee finanzieren die Gründer seitdem selbst – außerdem ist ihre App kostenpflichtig: Noisli ist für knapp zwei Euro zu haben, die Web-Version ist kostenlos. Nach Angaben der Macher nutzen Noisli im Schnitt insgesamt 300.000 Menschen im Monat.

Ähnlich wie Noisli macht es übrigens der Player Coffivity – allerdings ohne Natur-Sounds. Hier gibt es Geräusche aus allerlei Kaffeehäusern und Restaurants, vom Campus-Café zur „Lunchtime Lounge“.

Dieser Artikel ist zuerst bei Gründerszene erschienen. Das Original findet ihr hier

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