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Wie ein Baukasten Teenies das Programmieren beibringen soll

von Kim Richters
Coden lernen per Buch oder Onlinekurs sei viel zu abstrakt, finden zwei Gründer aus Berlin. Sie setzen lieber auf LEDs und Alarmanlagen.

Programmieren ist wichtig, Programmieren ist die Zukunft. Das hört man oft von Politikern und Unternehmern. Doch weiß der durchschnittliche Bürger überhaupt, was es mit Code und Tech auf sich hat?
Stephan Hillekamps glaubt das nicht. Deshalb hat er gemeinsam mit seinem Arbeitskollegen Alexander Mrozek ein Starter-Kit für Programmierneulinge herausgebracht. „Wir wollen durch Codino einen neuen Zugang zum Programmieren ermöglichen und bei jedem Begeisterung für diese Fähigkeit hervorrufen, der sich dafür interessiert“, erklärt er. Für viele Menschen sei das Programmieren bislang etwas befremdliches.

Deshalb bieten die Gründer, die im Mai mit Codino gestartet sind, nun eine Box an: Für fast 100 Euro bekommt man eine Anleitung zur Programmiersprache C++, verschiedene Hardware-Teile zum Bau einer Alarmanlage oder eines Töne abspielenden Keyboards, die vom User programmiert werden sollen. Auch LED-Lämpchen sind dabei, die der Nutzer zum Leuchten bringen kann. Insgesamt sollen so zehn Projekte umsetzbar sein.

Einen konkreten Grund, warum die Codino-Gründer sich für C++ entschieden haben, gab es laut Gründer nicht: „Man kann darüber diskutieren, welche Programmiersprache derzeit en vogue ist und welche nicht“, sagt Hillekamps. Es gehe eher um das Begeistern fürs Programmieren. „Am Ende des Tages werden Grundzüge des Programmierens vermittelt, die in vielen Sprachen gleich oder ähnlich sind“, glaubt der Gründer.
Bisher arbeiten die beiden Gründer Vollzeit im Projektmanagement bei Google in Berlin. „Wir beschäftigen uns schon lange sehr stark mit Digitalisierung und neuen Technologien, haben aber durch unsere Arbeit bei Google noch einen anderen Blickwinkel auf die aktuellsten Entwicklungen bekommen“, sagt Hillekamps. Die Arbeit bei der Suchmaschine habe ihnen gezeigt, wie wichtig Technologie und Digitalisierung seien. Und diese fußten nun einmal auf dem Programmieren. Er betont, Google habe nichts mit Codino zu tun.

Das Starter-Kit für Programmierneulinge
Möglichkeiten, Programmieren zu lernen, gibt es einige. Einen spielerischen und etwas ausgefalleneren Ansatz verfolgt das deutsche Unternehmen Tinkerbots, das mit seinem Hightech-Baukasten Kinder dazu bringen will, ihre eigenen Roboter zu bauen, die man dann auch selbst programmieren kann.
International bekamen diese Konzepte bereits vor einigen Jahren Aufmerksamkeit, als ein Venture namens Kano seinen Computer- und Programmierbaukasten für Kinder zum Crowdfunding anbot und sogar Apple-Gründer Steve Wozniak überzeugte. Zudem gibt es einige Anbieter, die Starter-Boxen für Programmieranfänger etwa auf Amazon verkaufen, noch dazu zu einem günstigeren Preis. Dennoch glaubt Hillekamps, dass sich das spielerische Codino-Konzept gerade bei Teenagern durchsetzen wird. Er sagt: „Nutzer sollen sehen, was mit Programmieren in der Realität möglich ist.“

Gründerszene

Dieser Artikel erschien zuerst bei Gründerszene
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