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WhatsApp verweigert eine staatliche Hintertür

von WIRED Staff
Die britische Regierung hat Whatsapp aufgefordert, verschlüsselte Chats für Geheimdienste und Polizeibehörden einsehbar zu machen. Das hat das Unternehmen laut Medienberichten verweigert — auch aus technischen Gründen.

Nach den jüngsten Terroranschlägen in Großbritannien hat die Regierung von Premierministerin Theresa May erneut gefordert, Behörden müssten eine Möglichkeit zur Überwachung von Messenger-Diensten erhalten. Vor allem WhatsApp, das seit 2016 seine Nachrichten verschlüsselt, dient mit seiner großen Verbreitung auch der Kommunikation unter Kriminellen. Eine Hintertür einzubauen verweigert das Unternehmen allerdings beharrlich, berichtet Sky News.

Sicherheitsbehörden wollen die Kommunikation mutmaßlicher Terroristen auch dann mitlesen können, wenn diese Ende-zu-Ende-verschlüsselte Messenger wie WhatsApp verwenden. WhatsApp weigert sich allerdings, dies zu ermöglichen. Das Unternehmen könne schließlich keine Daten weitergeben, die es selbst nicht erhebt. Metadaten teile man aber gerne mit den Ermittlern.

Im August hatte die britische Innenministerin Amber Rudd noch gefordert, WhatsApp solle die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ganz aufgeben, berichtet Business Insider. „Ehrliche Leute“ bräuchten die Funktion nicht. Die Forderung, noch in diesem Sommer einen Zugang zur Messenger-Kommunikation zu gewährleisten, lehnte WhatsApp jedoch ab. Auch vor der aktuellen Anschlagsserie hatte Großbritannien einen harten Kurs in Sachen Sicherheit gefahren und im Zweifelsfall eher gegen die Privatsphäre seiner Bürger entschieden, als dafür.

Hauptgrund für die grundsätzliche Ablehnung einer sanktionierten Hintertür in der Software dürfte neben der Privatsphäre unbescholtener Nutzer vor allem die Sicherheit aller Chat-Teilnehmer sein: Gibt es Zugang zu einem Chat für Dritte, kann dieser immer auch in die falschen Hände geraten. Entsprechend ist es auch dem Unternehmen selbst nicht möglich, die Chats seiner Nutzer mitzulesen. Lediglich wer wann mit wem chattet, lässt sich nachvollziehen. Mit diesen Einschränkungen müssen Ermittler wohl auch weiter klarkommen — zum Wohl aller Teilnehmer der verschiedenen Messenger-Dienste.

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