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Wenn das Auto zur rollenden Geldbörse wird

von Don Dahlmann
Wenn es nach ZF, UBS und Innogy geht, zahlt euer Auto in Zukunft die Tank- oder Laderechnungen selbst. Zusammen mit dem Startup Slock.it haben die Unternehmen ein E-Wallet auf Basis der Blockchain entwickelt.

Das Auto wird immer weiter digitalisiert. Neben dem autonomen Fahren und der Integration des Fahrzeugs in verschiedene Smart-Home-Konzepte geht es jetzt dem Bargeld an den Kragen. Wenn es nach dem Automobilzulieferer ZF, der UBS Bank und Innogy, dem Innovation Hub von RWE, geht, zahlt das Auto in Zukunft kleinere Beträge beim Tanken oder Laden einfach selbst.

E-Wallet heißt das Konzept. Dahinter steckt die Blockchain, eine dezentrale Bezahltechnologie. Geldbeträge werden ohne die Hilfe von Banken oder Kreditkartenunternehmen direkt zwischen Anbieter und Käufer ausgetauscht. Der Vorteil: Die Bezahlung erfolgt sofort und es dauert nicht mehrere Tage, bis das Geld auf dem Konto erscheint. Auch geplatzte Überweisungen gehören damit der Vergangenheit an.

Per App lässt sich die Geldbörse im Auto aufladen und darüber dann verschiedene Dienste bezahlen

Hinter dem Projekt steckt unter anderem auch das Startup Slock.it, das sich auf Geschäftsideen rund um die Blockchain-Technologie spezialisiert hat. Zusammen mit Innogy, UBS und ZF wurde die Integration im Auto vorgenommen und die Möglichkeit geschaffen, dass Hersteller diese Technologie fertig einkaufen können.

Per App lässt sich die Geldbörse im Auto aufladen und darüber dann verschiedene Dienste bezahlen. Gedacht ist das E-Wallet im ersten Schritt für die Bezahlung des Stroms von einer Ladestation von Elektroautos. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind das automatische Bezahlen von Park- oder Mautgebühren. Aber auch Tankstellen sollen das System einführen.

Carsten Stöcker, der Blockchain-Spezialist im Innogy Innovation Hub, beschriebt die Vorteile des neuen E-Wallet so: „Mit unserem Projekt wollen wir das Fundament für eine dezentrale Mobility-Plattform auf dem Markt etablieren und gleichzeitig eine neue Transaktionsebene schaffen.“

In einem zweiten Schritt soll das Auto auch nebenher Geld verdienen. Privates Carsharing soll über das E-Wallet abgewickelt werden können. Startups wie Getaway oder Drivy setzen derzeit noch auf die im Auto verbaute Telematikeinheit und die Abwicklung über das Smartphone. Die Bezahlung beim rollenden E-Wallet erfolgt hingegen direkt über die Blockchain-Technologie – das heißt, die Abbuchung läuft automatisch und muss nur noch zuvor bestätigt werden.

In einem weiteren Schritt soll es möglich sein, dass man nicht genutzte Energie aus dem Akku des Autos wieder zurück ins Stromnetz speist. Auch auf diese Weise kann das E-Wallet aufgeladen werden, so, dass das Auto mehr oder weniger zu einer Sparbüchse wird.

Ganz neu ist die Idee nicht. Porsche hat sich im letzten Jahr am Startup Evopark beteiligt, dass zumindest für Parkgaragen einen ähnlichen Service anbietet. Dort werden die Parkgebühren allerdings nicht über Blockchain, sondern ganz normal über das Konto abgerechnet. Aber auch hier soll die lästige Suche nach Bargeld in Zukunft entfallen.

NGIN Mobility

Dieser Artikel erschien zuerst bei NGIN Mobility
Das Original lest ihr hier.

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