Wenn am Mittwoch um 10 Uhr Ortszeit (19 Uhr MEZ) in San Francisco Apple-CEO Tim Cook und andere Führungskräfte des Unternehmens auf die Bühne kommen, ist das das Event, auf das Apple-Fans schon warten: die jährliche Herbst-Keynote mit Produktvorstellungen und Zukunftsplänen. Mit dabei sein werden Journalisten, Konzern-Mitarbeiter, Apple-Afficionados und wer auch immer sich per Livestream dazuschaltet.
Wie üblich sind offizielle Details zum Event bislang nicht bekannt. Eine Reihe von Gerüchten und Leaks geben jedoch bereits jetzt einen Hinweis auf das, was zu erwarten ist. WIRED stellt die wichtigsten vor.
Das iPhone 7
Jedes Jahr launcht Apple auf seinen Herbst-Keynotes ein neues Smartphone und dieses Jahr wird es ziemlich sicher das iPhone 7 sein. Seit der Einführung des iPhone 5 im Jahr 2012 hat das Unternehmen sein jüngstes Gerät immer im September vorgestellt.
2016 könnte das Jahr werden, in dem Apple seinem iPhone vor allem bisherige Eigenschaften wegnimmt. So könnte eine der größten Veränderungen den Kopfhörerausgang betreffen, den Apple wohl abschaffen will. Die Vermutung: Der 3,5-Millimeter-Zugang verschwindet, stattdessen kommt das iPhone 7 mit einer standardisierten Lightning-Verbindung, die seit der iPhone-5-Generation als Ladeanschluss verwendet wird.
Das würde bedeuten, dass das neueste Gerät mit der Mehrheit herkömmlicher Kopfhörer nicht mehr kompatibel wäre. Angebliche Leaks haben neue Apple-eigene Kopfhörer gezeigt, die einen Lightning-Anschluss besitzen.
Eine andere Option für die User werden kabellose Bluetooth-Headphones sein. Wie der Independent berichtet, könnten diese von Beats stammen, einem Audiogerätehersteller, der mittlerweile zu Apple gehört.
Außerdem solle der Home-Button des iPhone 7 Gerüchten abgeschafft werden, brodelt es in der Gerüchteküche. Die physische Taste wird wohl wegfallen und der Force-Touch-Technologie Platz machen, die auf unterschiedliche Druckstärken des Nutzers reagiert. Sie ist bereits in iPhone-Screens und einigen MacBooks eingebaut. Um die Technologie auch auf den Home-Button übertragen zu können, müsste Apple Force Touch erlauben, Fingerabdrücke zu erkennen, um das iPhone zu entsperren.
Es ist auch sicher, dass das iPhone nach IPX7-Standard wasserfest sein soll, wie schon die Apple Watch und die Smartphones des Rivalen Samsung. Damit soll es in bis zu einem Meter Wassertiefe 30 Minuten überstehen können.
Möglicherweise sind noch andere Verbesserungen am Screen vorgenommen worden, wie ein zweifach gebogener Edge-Bildschirm oder ein OLED- statt LCD-Bildschirm.
In fünf verschiedenen Farben soll das neue iPhone erhältlich sein. Zu den üblichen Versionen in Roségold, Gold und Silber wird ein mattes Dunkel-Schwarz und ein Piano-Schwarz hinzukommen. Auch eine angebliche blaue Version war vorab in der Diskussion.
Zuletzt regte auch Ming-Chi Kuo die Fantasie von Apple-Fans mit seinen Baubeschreibungen an: Der Analyst bei KGI Securities ist für seine recht zuverlässigen Vorhersagen für kommende Apple-Produkte bekannt. Kuo sagte, dass Apple den 16GB-Speicher des iPhones zugunsten von 32-, 128- und 256GB-Versionen abschaffen wird. Auch das Wall Street Journal berichtete bereits darüber. Ein zukünftiges iPhone 7S könnte zusätzlich einen 3GB-RAM-Speicher beinhalten.
Ein größeres iPhone 7 Plus mit einem 5,5-Zoll-Screen könnte dann auch eine duale Kamera mit Linsen auf Vor- und Rückseite des Geräts besitzen. Kuo zufolge dürfte das iPhone 7 mit einer Weitwinkelkamera und einem Teleobjektiv ausgestattet sein, beide mit 12-Megapixel-Sensoren.
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Die Apple Watch 2
Während die Ankündigung eines neuen iPhones mehr als sicher zu sein scheint, ist es ein Update von Apples Key-Wearable, der Smartwatch, weniger. Seit der Einführung der Apple Watch 2014 haben sich die Angebote der Wettbewerber sehr viel stärker weiterentwickelt. Samsung etwa präsentierte kürzlich auf der IFA seine neue Gear S3 Smartwatch.
Gerüchte zu einer neuen Smartwatch aus dem Hause Apple kursieren bereits seit Jahren, dieses Apple-Event könnte dasjenige sein, auf dem die neue Hardware endlich gelauncht wird. Im Juni erst hatte das Unternehmen dem Betriebssystem WatchOS3 sowie dem Design ein Update verpasst. Das ist bedeutsam, da derartige Updates, vor allem die des Betriebssystems, häufig einer neuen Hardware vorangegangen sind, so auch beim iPhone.
Berichten auf MacRumours zufolge könnte die neue Smartwatch ein größeres Display haben und etwas dünner als sein Vorgänger sein.
In einem Bericht auf Bloomberg wird gemutmaßt, dass das größte Update zur neuen Watch eine GPS-basierte Standortfreigabe sein wird. Das Feature würde es zulassen, den Standort des Trägers zu verfolgen, ohne dass sich dieser mit einem iPhone verbinden müsste. Damit wäre die Nutzung der Smartwatch als Tool zum Fitnesstracking gesichert. Bloomberg berichtet weiterhin, dass Apple es versäumt habe, die Watch mit Mobilfunknetzen zu verbinden, was von den Trägern seit Langem gewünscht wird.
Währenddessen sagte Analyst Kuo, eine neue Apple Watch werde ein Barometer mitbringen und preiswerter sein als das Original.
Weitere News
Das jüngste iPhone wird sicherlich die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Hardcore-Apple-Fans jedoch freuen sich auf das Keynote-Event vor allem wegen einer angeblichen weiteren, lang ersehnten Hardware-Neuheit: einem neuen MacBook Pro.
Das Unternehmen hat den High-End-Laptop seit Mai 2015 nicht upgedatet. 9to5Mac berichtete, dass Apple ein neues MacBook Pro mit stärkerer Batterie ankündigen wird. Auch soll es dünner sein, eine Touch-ID besitzen und einen OLED-Screen, wie schon für das neue iPhone vermutet. Andere Quellen erwarten, dass das Trackpad nun mit einem Taststift bedient werden könnte.
Weiterhin gibt es Berichte zu einem Update des iPad Pro sowie dem Launch eines 5K-iMacs.
Zum Livestream
Wie könnt ihr die Apple-Keynote mitverfolgen? Wie alle Apple-Events wird auch dieses größtenteils durch den Konzern selbst als Video zur Verfügung gestellt: Der Livestream ist über die Apple-Website unter diesem Link verfügbar.
Genutzt wird dafür Apples HTTP-Live-Streaming-Technologie, für die ein iPhone, iPad oder iPod Touch mit iOS 7.0 oder jünger sowie ein Safari Browser gefordert wird. Um das Event auf einem Mac zu verfolgen, wird mindestens Safari 6.0.5 und OS X v10.8.5 benötigt.
Doch auch Nicht-Mac-User können live dabei sein, wenn sie Windows 10 und Microsoft Edge verwenden. Und zum ersten Mal wird auch Twitter in das Event miteinbezogen. In einem gesponserten Tweet des Apple-Accounts, der seit 2011 nicht mehr aktiv war, kündigte das Unternehmen an, eine Erinnerung an diejenigen zu schicken, die die Meldung zum Event retweeten.
Dieser Artikel erschien zuerst bei WIRED UK.