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Warum Google die Entwicklung seiner modularen Smartphones stoppt

von Cindy Michel
Bevor das Projekt Ara von Google überhaupt richtig begonnen hat, endet es schon wieder: Die Entwicklung ihrer modularen Smartphones will die Alphabet-Tochter offenbar einstellen und die Technologie an externe Partner vergeben.

Noch im Mai verkündet Google bei der hauseigenen Developer-Conference Google I/O, dass eine erste Entwickler-Version ihrer Smartphone-Reihe mit komplett austauschbaren Komponenten im Herbst erscheinen soll. Jetzt, Ende Sommer, scheint das ambitionierte Projekt namens Ara so weit entfernt von seiner Realisierung zu sein wie noch nie.

Laut einer Mitteilung der Nachrichtenagentur Reuters wurde die Produktion ausgesetzt. Die Technik will Google dem Bericht zufolge nur auf den Markt bringen, wenn sich ein passender Partner findet. Über Lizenzverträge etwa könne die Technologie an einen Hardwarehersteller verkauft werden, der die Geräte dann vollendet. Bisher soll die Suche allerdings erfolglos gewesen sein.

Die Idee eines modularen Smartphones, ein Telefon mit austauschbaren Teilen, die die Langlebigkeit des Geräts sichern und somit den Elektroschrott in der Welt minimieren könnten, sei ursprünglich gut angekommen in der Tech-Community. Das sagte Bob O’Donnell von TECHnalysis Research gegenüber Reuters. Der aktuelle Stopp bei Ara habe ihn dennoch nicht überrascht: „Das war ein wissenschaftliches Experiment, es ist missglückt und Google zieht weiter.“ Denn es sei schwer, eine Marktreife mit diesen Geräten zu erlangen, da sie durch das modulare System nicht nur groß und unhandlich würden, sondern auch die Produktion teuer sei.

Genau diese Schwierigkeiten, die O’Donnell anspricht, zeigten sich deutlich in einem überarbeiteten Konzept des Ara-Modells. Die Neuausrichtungen hätten mit der ursprünglichen Idee nicht mehr viel gemein gehabt, wie das Tech-Portal Golem bilanziert. Nur noch wenige Kernbestandteile sollen in der neuen Idee austauschbar gewesen sein. Die wichtigsten Grundkomponenten wie CPU, GPU, Sensoren, Akku, Display und Antennen sollten fest in einem Rahmen verbaut werden. So wären nur noch sechs Steckplätze für den Austausch von Bestandteilen des modularen Smartphones geblieben.

Bisher hat Google die Berichte nicht kommentiert, die Webseite des Projekts Ara kündigt noch immer die Entwickler-Version für Herbst 2016 an.

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