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VW will bald weltweit E-Autos verleihen

von Michael Förtsch
Im kommenden Jahr will VW einen weltweiten Carsharing-Dienst ausrollen. Dabei sollen alleinig E-Fahrzeuge eingesetzt werden. Hierbei muss sich der Konzern allerdings starker Konkurrenz stellen.

Immer weniger Menschen wollen oder brauchen ein eigenes Auto – aber möchten dennoch die Möglichkeit haben, eines zu nutzen. Genau hierauf begründet sich der wachsende Carsharing-Markt. VW hat den bisher mehrheitlich ignoriert aber will nun mit vollem Einsatz einstiegen. Denn, wie der deutsche Autobauer jetzt angekündigt hat, will er über seine seit 2016 betriebene Online- und Mobilitätsplattform Volkswagen We eben alsbald auch die kurzzeitige Anmietung von Fahrzeugen anbieten. Im Jahr 2019 soll der Dienst zunächst in Deutschland aufgebaut und 2020 in zahlreichen Städten der EU-Länder, Nordamerikas und Asiens angefahren werden.

Bei seinem Carsharing-Angebot will VW rein auf E-Mobilität setzen. Unter den Fahrzeugen werden sich daher anfangs wohl hauptsächlich der E-Golf und der E-Up finden. Denn weitere Elektroautos sind bereits in Planung aber noch nicht verfügbar – darunter der Kleinwagen VW I.D., ein neuer E-Bulli, ein SUV und eine Limousine, die auf den Konzeptwagen I.D. Crozz und I.D. Vizzion basieren sollen. Für Kurzstrecken will VW flexiblere Alternativen anbieten: Nämlich in Form von Elektrorollern wie dem Cityskater und Streetmate.

„Wir sind der Überzeugung, dass der Carsharing-Markt noch Potenzial hat“, sagt Volkswagen-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann. „Deshalb treten wir mit einem ganzheitlichen Konzept aus einer Hand an, das alle Mobilitätsbedürfnisse von der wenige Minuten dauernden Kurzstrecke bis zur wochenlangen Urlaubsreise abdeckt.“

Auch das VW-Experiment Moia könnte Teil des We-Dienstes werden. Dabei handelt es sich um einen Shuttle-Service mit Elektro-Kleinbussen auf Basis des Crafter, die 2016 bereits in Hannover getestet wurden und Anfang 2019 auch in Hamburg erprobt werden sollen. Passagiere mit ähnlichen Reisezielen teilen sich den Bus, der per Smartphone-App an virtuelle Haltestellen gerufen wird.

Starke Konkurrenz von allen Seiten

VWs durchaus mutiger Plan ist Teil der sogenannten Roadmap E. Mit der will VW bis 2025 der Weltmarktführer bei Elektromobilität werden. Das will sich das Unternehmen sechs Milliarden Euro kosten lassen.

Allerdings dürfte es VW nicht ganz einfach haben. Mit Drive Now von BMW, Car2Go von Daimler und auch verschiedenen lokalen Angeboten, wird der Autobauer sich harter Konkurrenz stellen müssen. Die Dienste haben einen Vorsprung, den der Volkswagen-Konzern nun erst einmal aufholen muss.

Dazu drängen auch andere stark in den Markt. In Asien arbeitet Didi Chuxing mit zahlreichen Autoherstellern an einer gemeinsamen Plattform, die China und Südostasien dominieren soll. Ebenso sind etablierte Autobauer wie Honda, aufsteigende Autobauer wie Tesla, Lynk & Co oder auch Start-ups wie Sono Motors bestrebt, ihre Fahrzeuge alsbald oder sogar von vornherein mit eigenen Car-Sharing-Plattformen zu verknüpfen.

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