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Von #GrabYourWallet bis #DeleteUber: Protest mit Twitter und Geldbörse

von Elisabeth Oberndorfer
Konsumenten appellieren über Social-Media-Kanäle an US-Unternehmen, sich von Donald Trump zu distanzieren – und die Firmen hören zu. Die #GrabYourWallet-Initiative konnte schon erste Erfolge verbuchen. 

„Protest with your wallet“, heißt es im Englischen, wenn Bürger mit ihrem Konsumverhalten gegen politische Entscheidung demonstrieren. Den Protest mit der Geldbörse bekamen in den vergangenen Monaten vor allem jene Unternehmen zu spüren, die Verbindungen zur Trump-Familie haben oder die Politik des neuen US-Präsidenten direkt oder indirekt unterstützen. Vorangetrieben werden die finanziellen Entscheidungen der Konsumenten auch durch Social-Media-Aktivismus.

Die Initative #GrabYourWallet startete schon im Oktober 2016 nach dem Auftauchen von Donald Trumps „Pussy“-Ausspruch. Eines der Ziele von #GrabYourWallet ist es, die Modelinie von Trump-Tochter Ivanka aus den Kaufhäusern verschwinden zu lassen. Vor einigen Tagen gab die Kette Nordstrom bekannt, die Marke nicht mehr weiter zu vertreiben. Als Grund nannte der Konzern sinkende Verkaufszahlen, eine politische Motivation dementiert Nordstrom. Auch das Luxus-Kaufhaus Neiman Marcus hat sich von Trumps Kollektion verabschiedet.

Neben den großen US-Handelsketten befindet sich unter den Top Ten der zu boykottierenden Unternehmen bei #GrabYourWallet auch Amazon – weil der Online-Shop Ivanka Trumps Produkte verkauft und bei Breitbart wirbt. Da der Konsumentenprotest jedoch nicht wirkt, sollen mittlerweile Amazon-Mitarbeiter an das Management appellieren, nicht mehr auf dem rechten Portal zu werben.

Gegenprotest der Trump-Anhänger
Im Technologiebereich bestraften Konsumenten Uber für eine aus ihrer Sicht falsche Reaktion auf das Einreiseverbot. Während Taxifahrer in New York protestierten, entschied sich der Ridesharing-Dienst dafür, den Betrieb fortzusetzen. Diese Entscheidung wurde als Unterstützung für die Einwanderungspolitik des neuen US-Präsidenten gewertet, die Reaktion darauf war der Hashtag #DeleteUber. Wie am Freitag bekannt wurde, haben 200.000 Nutzer tatsächlich ihr Uber-Konto gelöscht. CEO Travis Kalanick zog sich als Konsequenz als Berater aus Trumps Wirtschaftsbeirat zurück.

In diesem Gremium sitzt auch Tesla-CEO Elon Musk. Nachdem Kalanick seinen Rücktritt bekanntgab, verkündete Musk, dass er den Präsidenten weiterhin beraten wolle. Davon waren einige Kunden so enttäuscht, dass sie ihre Vorbestellungen für das Model 3 storniert haben.

Allerdings rufen nicht nur Trump-Gegner zum Boykott auf. Weil Budweiser in seinem TV-Spot, der beim Super Bowl ausgestrahlt wurde, daran erinnert, dass die Biermarke von einem Einwanderer gegründet wurde, zeigen sich Befürworter des neuen US-Präsidenten empört. Mit dem Hashtag #BoycottBudweiser riefen sie am Super-Bowl-Wochenende über Twitter dazu auf, das Bier der Marke nicht mehr zu kaufen.

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