Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Fig: Das Kickstarter mit Gewinnbeteiligung für Videospiele

von Michael Förtsch
Die Crowdfunding-Plattform Kickstarter hat mit „Broken Age“, „Wasteland 2“ und „Pillars of Eternity“ einige der größten Indie-Videospiel-Erfolge überhaupt ermöglicht. Deren Entwickler haben mit Fig nun einen Kickstarter-Konkurrenten gestartet. Hier sollen die Spender am Erfolg der Games mitverdienen.

Als das Indie-Studio Double Fine im Jahre 2012 eine Crowdfunding-Kampagne für ein neues Adventure-Game startete, war es ein Pionier. Nach 33 Tagen war das Projekt, das letztlich unter dem Titel „Broken Age“ erschien, mit 3,3 Millionen Dollar finanziert. Mittlerweile finden sich jederzeit dutzende mehr oder minder interessante Videospielprojekte auf Kickstarter. Viele davon gehen in der Masse unter oder scheitern trotz guter Ideen. Aus diesem Grund hat Justin Bailey, ehemaliger Entwickler und Co-Chef bei Double Fine, nun Fig gestartet: eine Crowdfunding-Plattform speziell für Videospiele.

Unterstützt wird Bailey dabei vor allem von Double-Fine-Gründer und Entwickler-Legende Tim Schafer. Aber auch Videospiel-Veteran Brian Fargo, Miterfinder der „Fallout“-Reihe und Kopf hinter dem Crowdfunding-Erfolg „Wasteland 2“, ist dabei. Ebenso Feargus Urquhart, Co-Gründer des Studios Obsidian, das Anfang des Jahres das via Kickstarter finanzierte Rollenspiel „Pillars of Eternity“ veröffentlichte. Sie alle werden vor allem als Aufsichtsrat fungieren, aber ebenso Spielemacher bei ihren Crowdfunding-Kampagnen unterstützen. Denn Fig soll nicht einfach eine Kickstarter-Kopie darstellen, sondern einiges gehörig anders machen als die Konkurrenz.

icon_cookie

Um diese Inhalte zu sehen, akzeptieren Sie bitte unsere Cookies.

Cookies verwalten

Nur ein oder zwei Kampagnen sollen gleichzeitig auf Fig laufen. Miniprojekte sollen sich dabei mit Ideen größerer Studios abwechseln. „Wir wollen neue, innovative und coole Games präsentieren“, sagt Brian Fargo. Welche das sind, entscheiden die Videospiel-Veteranen. Schafer, Fargo, Urquhart und Bailey wollen die Studios und ihre Games vorher durchleuchten, beim Kampagnenauftritt beraten und über den gesamten Entwicklungsprozess hinweg begleiten. Fig, erklärt Bailey, biete den Entwicklern ein Netzwerk von Experten und Zugang zu „Leuten, die das schon vorher gemacht haben“.

Doch können Unterstützer bei Fig, anders als bei Kickstarter, für Spenden nicht nur das Spiel selbst, T-Shirts oder kleine Prämien erhalten. Sie sollen auch investieren und dann am finanziellen Erfolg des Games teilhaben können. „Du bekommst einen Teil der Erlöse“, sagt Bailey. Diese Möglichkeit ist aktuell nur akkreditierten Anlegern vorbehalten, soll aber bald für alle Unterstützer eine Option sein. „Aber egal ob Spender oder Investor“, erläutert Tim Schafer: „Wir machen die Spiele für euch.“ Fig selbst will sich allein über fünf Prozent der Gesamtspenden und des nachfolgenden Verkaufserlöses der fertigen Games finanzieren.

Das Debut-Projekt des Videospiel-Kickstarters ist „Outer Wilds“. Das von „Heroes“-Schauspieler Masi Oka gegründete Studio Mobius Digital bittet um 125.000 Dollar, um das schon als preisgekrönter Prototyp existente 3D-Weltraum-Abenteuer bis 2016 in ein vollwertiges Videospiel für Windows, Mac und Linux zu verwandeln. In „Outer Wilds“ hat der Spieler 20 Minuten Zeit, um eine fremde Galaxie zu erkunden, bevor diese von einer Supernova zerstört wird. Ein Moment, der wieder und wieder durchlebt wird, aber mit immer neuen Erkenntnisse und Entdeckungen. 

GQ Empfiehlt