Das legendäre Überschallflugzeug Concorde erreichte bis zu Mach 2,23. Fliegen durfte der Jet damit aber nur über dem Ozean. Die Lautstärke des Flugzeugs und insbesondere der krachende Überschallknall gelten als Lärmbelästigung, können Hörschäden verursachen und Tiere verstören.
Die NASA will daher gemeinsam mit dem Rüstungskonzern Lockheed Martin ein Überschallflugzeug für den Passagierbetrieb entwickeln, das dieses Problem aus dem Weg räumt. Nun haben die Luft- und Raumfahrtingenieure das Design des sogenannten Supersonic X-Plane oder auch Quiet Supersonic Transport – kurz QueSST – vorgestellt.
Mit dem überaus langen Rumpf, den äußerst schmalen Deltaflügeln, einem Zentraltriebwerk und kleinen Kontrollflächen vor dem Cockpit gleicht das Supersonic X-Plane eher einer Rakete als einem typischen Flugzeug. Bei Simulationen als auch Tests eines 2,6 mal 1,8 Meter großen Models im Überschallwindkanal im Glenn Research Center in Cleveland habe die bizarre Konstruktion bewiesen, dass sie das angesetzte Ziel erreicht. Nämlich keinen Überschallknall zu verursachen. Die schnittige Form minimiert Punkte, an denen sich Stoßwellen bilden und erlaubt ein vergleichsweise geschmeidiges Durchschneiden der Schallmauer. Ganz geräuschlos ist das nicht. Aber statt einem Krachen gäbe es mit dem QueSST-Design lediglich ein sanftes „Plop“.
Nach weiteren Tests soll noch Anfang 2018 ein einsitziger Prototyp in Auftrag gegeben werden, der im Jahr 2021 abheben soll. Dieser würde auch über bewohntem Gebiet erprobt, um Daten zu sammeln. Damit sollen Behörden in den USA „und auch anderswo auf der Welt“ überzeugt werden, zukünftig wieder Überschallflüge im Inland zu erlauben. Zumindest für Flugzeuge der Bauart des Supersonic X-Plane, die in knapp zwei Stunden Passagiere von New York nach Los Angeles bringen könnten.
Andere Unternehmen wie Boom Technology, die Überschallpassagierflüge wieder zum Alltag machen wollen, müssen sich dem Lärmproblem erst noch stellen.
Lest hier unser Interview mit dem Boom-CEO.