Eine Gruppe von Geldgebern, angeführt vom japanischen Großinvestor SoftBank, pumpt rund neun Milliarden Dollar in Uber – eine dringend benötigte Geldspritze für den Carsharing-Pionier, dessen neuer CEO Dara Khosrowshahi bemüht ist, aus dem skandalträchtigen Startup ein solides Unternehmen mit Zukunft zu machen.
Allerdings musste Uber eine deutlich geringere Bewertung akzeptieren, um an das Kapital zu kommen: Die Investorengruppe um SoftBank erhält für ihr Geld 17,5 Prozent der Firmenanteile; das entspricht einer Bewertung von 48 Milliarden Dollar, etwa 20 Milliarden weniger als bisher.
Trotz der niedrigeren Bewertung sehen Beobachter in der Finanzierungsrunde einen Erfolg für den neuen Firmenchef, der seit seiner Berufung im September für den Deal gekämpft hat. Denn Uber schreibt weiterhin hohe Verluste – laut der Nachrichtenagentur Reuters mehr als eine Milliarde Dollar pro Quartal.
Das frische Geld will Uber in Wachstum, Technologieentwicklung wie selbstfahrende Autos und Veränderungen im Management stecken. Gerade in diesem Bereich war das Unternehmen immer wieder negativ aufgefallen – von Vorwürfen sexueller Belästigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz, möglichem Technologiediebstahl bis hin zu einem eigenen Spionageprogramm zur Abwehr staatlicher Kontrollen.
Analyst Erik Gordon von der Universität Michigan sagte gegenüber Reuters, die Anteilseigner hätten mit der Preissenkung das Richtige getan: Der Unternehmenswert sei weniger wichtig als Veränderungen in der Firmenführung und die Tatsache, dass mit Softbank nun der mächtigste Technologie-Investor der Welt Uber unterstützt.