Uber soll nach Angaben der Londoner Nahverkehrsbehörde in mehreren Fällen Straftaten nicht gemeldet haben, die während Fahrten mit dem Unternehmen geschehen sind. Außerdem nutzte Uber ein eigenes System namens Greyball, um offizielle Kontrollen durch die Behörde zu umgehen. Uber hat nun 21 Tage Zeit, gegen die Entscheidung Einspruch zu erheben und darf weitermachen, zumindest bis der Prozess beendet ist.
Es ist die erste neue Krise für den neuen CEO Dara Khosrowshahi. Bereits einen Monat nach seinem Amtsantritt muss er sich jetzt um einen wichtigen Markt für Uber sorgen. Laut Re/Code teilte er seinen Mitarbeitern in einer E-Mail mit, dass der Preis für einen schlechten Ruf groß sei — und entsprechend müsse der Konzern jetzt mit Integrität handeln und allen Städten ein besserer Partner werden. Uber müsse durch Taten davon überzeugen, dass es einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten kann.
Uber wurde in der Vergangenheit auch in anderen Ländern wegen diverser Skandale kritisiert. Einer davon war Greyball, ein Programm mit dem Nutzer gezielt von der App ausgeschlossen wurden, während ihnen aber eine Aktivität in ihrer Region vorgetäuscht wurde. Damit sollten Kontrolleure getäuscht werden.
In London könnte Khosrowshahi mit seinem neuen Führungsstil die Behörden allerdings vielleicht doch noch überzeugen. Rückhalt in der Bevölkerung hat er dafür: Laut einer Umfrage des Nachrichtensenders Sky News sind 60 Prozent der Londoner für einen Weiterbetrieb Ubers in ihrer Stadt.