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Uber muss Fahrern in New York mehrere Millionen Dollar nachzahlen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Ein weiterer Fehltritt von Uber: Der Ridesharing-Dienst hat Fahrern in New York über Jahre hinweg zu viel Geld abgeknöpft. Jetzt muss das Unternehmen mehrere Millionen Dollar nachzahlen.

Der Fahrdienstleister Uber kommt nicht aus den Negativschlagzeilen: Nach Seximus-Vorwürfen, verbalen Ausfällen des CEOs und fragwürdigem Verhalten während einer Anti-Trump-Protestaktion ist der Ruf des Unternehmens stark angeknackst. Erst kürzlich kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass der Service in der Gunst seiner Kunden deutlich gesunken ist. Doch statt an ihrem Image zu feilen, meldet sich die Firma von Travis Kalanick nun mit einer weiteren unerfreulichen Nachricht zurück.


Wie Uber jüngst gegenüber dem Wall Street Journal bestätigte, hat das Unternehmen seinen Fahrern in New York zweieinhalb Jahre lang zu viel Provision abgezogen. Der Fahrdienstvermittler kassierte demnach 25 Prozent des Fahrpreises – allerdings nicht, wie vereinbart, nach Abzug aller Steuern, sondern vom Bruttoerlös. Ein Fehler, den man erst im Zuge einer detaillierten Abrechnung bemerkt habe.

Die entstandene Differenz muss Uber nun zurückzahlen. Die Managerin Rachel Holt geht von etwa 900 Dollar pro Fahrer aus. Über die Gesamtsumme schweigt sich das Unternehmen aber aus. Laut Schätzungen einer Vereinigung unabhängiger Fahrer sind in New York jedoch etwa 50.000 Uber-Chauffeure im Einsatz. Im schlimmsten Fall kostet der Abrechnungspatzer die Firma also bis zu 45 Millionen Dollar.

Dabei soll New York schon die zweite Stadt sein, in der Uber ein derartiger Schnitzer unterlaufen ist. Laut Heise Online entdeckte man erst kürzlich einen ähnlichen Fehler in Philadelphia. Auch dort wurden demnach Nachzahlungen in Millionenhöhe fällig. Zudem musste der Dienstleister seinen Fahrern Anfang 2017 20 Millionen Dollar Kompensation zahlen, weil er sie mit zu hohen Gewinnversprechen gelockt hatte. Die US-Handelskommission schaltete sich ein und der Fall landete vor Gericht.

Der finanzielle Schaden dürfte für Uber allerdings durchaus verschmerzbar sein, immerhin hat das Unternehmen einen geschätzten Marktwert von 70 Milliarden Dollar. Der fortschreitende Imageverlust könnte sich hingegen zu einem handfesten Problem entwickeln. Seit Monaten kämpft die Firma mit Boykott-Aufrufen und Abwanderung von Kunden zu konkurrierenden Anbietern. Experten gehen davon aus, dass das sinkende Vertrauen seiner Nutzer Uber spätestens bei der Einführung von selbstfahrenden Taxis zum Verhängnis wird.

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