Twitter will bereits in den kommenden Wochen seine Nutzungsbedingungen anpassen. Das zeigt eine E-Mail an den eigenen Trust and Safety Council, wie WIRED berichtet. Damit will der Dienst auf die sich häufenden Beschwerden reagieren, in denen eine konsequentere Verfolgung von Hass, Terror, oder Misshandlung auf Twitter gefordert wird.
Unter anderem plant Twitter ein härteres Vorgehen gegen Nacktbilder, die nicht von den darauf gezeigten Personen genehmigt wurden. Dabei soll die Definition dieser Bilder breiter ausgelegt werden: In den neuen Regeln sind beispielsweise explizit Fotos aufgeführt, die mit einer versteckten Kamera aufgenommen wurden. Accounts, die solche Aufnahmen verbreiten, sollen in Zukunft direkt und permanent gesperrt werden. Bislang werden Nutzer lediglich aufgefordert, die entsprechenden Tweets zu löschen und erst bei einem erneuten Verstoß gesperrt.
Weiterhin baut Twitter die Möglichkeiten aus, um ungewollte sexuelle Annäherungsversuche zu stoppen. Bislang können sich nur betroffene Nutzer direkt melden. Dank der neuen Regelung sollen bald auch nicht direkt beteiligte Personen Fehlverhalten anzeigen und damit unterbinden können.
Zudem will der Dienst Hass-Symbole, Postings von gewalttätigen Gruppen und gewaltverherrlichende Tweets in seinem Netzwerk durch neue Maßnahmen noch effektiver eindämmen. Details zu diesen Maßnahmen wurden in der Mail an den Trust and Safety Council allerdings nicht genannt.
Twitter war vor kurzem selbst wegen eines möglichen Fehlverhaltens in die Kritik geraten, als das Netzwerk den Account von Rose McGowan temporär gesperrt hatte. Die Schauspielerin hatte über mehrere Tweets Kollegen dafür kritisiert, sexuelle Übergriffe verschwiegen und geduldet zu haben. Kurz danach sperrte Twitter ihren Account für 12 Stunden. Die Sperrung erfolgte allerdings nur, weil McGowan offenbar eine Telefonnummer gepostet hatte, was gegen die Nutzungsregeln des Netzwerks verstößt.