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Twitter macht die Video-App Vine dicht

von WIRED Staff
Twitter arbeitet daran, sich zu reformieren. Ein erstes prominentes Opfer der neuen Ausrichtung des Mikrobloggingdienstes ist das Tochterunternehmen Vine: Die Plattform für ultrakurze Videoausschnitte soll in den kommenden Monaten geschlossen werden. Damit könnte ein ganzes Genre von Comedy-Filmchen aussterben.

Nachdem Twitter erst kürzlich mit dem Abbau von über 300 Stellen radikale Schritte in Richtung Grundsanierung beschlossen hatte, ist das im Blog verkündete Ende von Vine eine sehr öffentlich sichtbare Konsequenz aus der Tatsache, dass der Konzern seit Jahren mit geringen Wachstumsraten und roten Zahlen zu kämpfen hat. Twitter hatte Vine im Jahr 2012 übernommen, da das Konzept von ultrakurzen Videos zu seinem Konzept von ultrakurzen Blogeinträgen passte.

Die maximal sechs Sekunden langen Clips auf Vine wurden von der Nutzerschaft zu unterschiedlichen Zwecken verwendet: Auf der einen Seite hat der Dienst eigene Comedy-Stars geboren, die es schafften, in der kurzen Zeit einen schnellen Sketch auf den Schirm zu bringen oder Alltagssituationen im genau richtigen Moment abpassten. Auf der anderen Seite diente Vine allerdings wie auch Twitter als Kommunikationsmittel: Bei den Protesten gegen Polizeigewalt in Ferguson im Jahr 2014 etwa nutzten die Aktivisten Vine, um in bewegten Bildern zu zeigen, was gerade geschieht.

Zwei Dinge haben Vine aus Sicht der New York Times davon abgehalten, in den letzten Jahren ein finanzieller Erfolg zu sein: Zum einen wanderten große Stars von der Plattform auf reichweitenstärkere Konkurrenzdienste wie Facebook und YouTube ab, zum anderen konnte sich Vine nie vom Start der direkten Konkurrenz durch Instagram Video vor einigen Jahren erholen. Einziger Lichtblick für Fans der Plattform ist, dass die Schließung noch eine Weile dauern soll und es möglich sein soll, die Lieblinge unter den eigenen Kurzfilmchen anderswo zu speichern, damit sie für die Zukunft erhalten bleiben.

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