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„Wir verkaufen keine Studenten“: Code-University-Gründer zur Trivago-Koop

von Gründerszene
Die Berliner Code University möchte die erste Anlaufstelle für Studenten im Technologie- und Entwicklungssegment werden. Trivago ist stets auf der Suche nach jungen Talenten, die das Touristik-Unternehmen mit Ideen bereichern können. Nun gehen Hotel-Suchmaschine und Entwickler-Uni eine Kooperation ein. Wir haben mit den Gründern über ihre Zusammenarbeit gesprochen.

Trivago wird die neu gegründete Berliner Code University jährlich mit einem sechsstelligen Euro-Betrag unterstützen. Darüber hinaus sollen Mitarbeiter der Hotel-Suchmaschine aus Düsseldorf der privaten Fachhochschule für Programmierer dabei helfen, möglichst praxisnahe Projekte für ihre Studierenden zu konzipieren.

„Wir wollen, dass unsere Professoren sicherstellen, dass das, was sie lehren, immer aktuell bleibt“, sagt Code-Gründer Thomas Bachem gegenüber Gründerszene. Die Dozenten sollen sich deswegen einmal im Semester mit Trivago-Mitarbeitern aus Abteilungen mit Technologie-Bezug treffen und sich von ihnen beraten lassen. Dabei könne es sowohl um Feedback zu eigenen Ideen der Hochschule gehen, so Bachem, als auch um engere Kooperationen mit dem Unternehmen, für die dieses etwa Programmierschnittstellen oder eigene Dozenten bereitstelle.


„Für uns ist es wichtig, da zu sein, wo in Deutschland die besten Leute im Technologiesegment ausgebildet werden“, sagt Trivago-Gründer Rolf Schrömgens im Gespräch mit Gründerszene. „Wir suchen Menschen, die obwohl sie technologisch interessiert sind, auch sehr kommunikativ sind, einen gewissen Pragmatismus mitbringen und eine gewisse Business-Orientierung.“ Er habe einen Assessment-Tag der Code University in Berlin besucht und viele Bewerber gesehen, die diesem Typus entsprächen, so Schrömgens.

Die Kooperation sei jedoch kein reines Personal- und Ideenprogramm für Trivago, betonen beide Gründer. „Wir verkaufen keine Studierenden“, sagt Bachem. „Dass mal ein produktiver Output aus einem Projekt kommt, passiert hoffentlich ab und an, aber im Mittelpunkt steht die Lernerfahrung.“ Schrömgens ergänzt: „Es geht nicht nur in eine Richtung: Die Studierenden bekommen durch uns mit, welche Technologien im Alltag eingesetzt werden. Und wir kommen mit Leuten in Kontakt, die sich durch ihr Studium täglich mit dem neuesten Stand der Technologie befassen, und bekommen dadurch Inspiration.“

Keine Sorge um Unabhängigkeit
Trivago ist nicht das erste Unternehmen, mit dem die Code University so eng zusammenarbeitet. Facebook wird eine Professur für Künstliche Intelligenz sponsern. Weitere Partner sind etwa Zalando oder Xing, an die Bachem 2014 sein Startup Lebenslauf.com verkauft hat. Im März bekam die Hochschule außerdem fünf Millionen Euro von Größen der Startup-Szene wie Otto-Erbe Benjamin Otto, DHDL-Löwe Frank Thelen, Project-A-Gründer Florian Heinemann, Fox&Sheep-Gründerin Verena Pausder und Movinga-Chef Finn Hänsel. Auch Schrömgens investierte damals, allerdings privat und unabhängig vom jetzigen Engagement von Trivago, wie er sagt.

Sorgen um die Unabhängigkeit seiner Hochschule macht sich Bachem angesichts von so viel Geld aus der Industrie nicht. „In unseren Kooperationsverträgen steht ganz klar: Am Schluss entscheiden unsere Professoren, welche Projekte sie mit wem durchführen“, sagt der Code-Gründer. „Natürlich wissen sie aber, dass unser praxisnahes Studienkonzept langfristig nicht funktioniert, wenn wir nicht eng mit unseren Unternehmenspartnern zusammenarbeiten.“

Fast 2.000 Bewerbungen gab es laut Bachem für die Plätze in den Bachelorstudiengänge Software Engineering, Interaction Design und Product Management. 89 Bewerber habe man für das erste Studienjahr ausgewählt, das im Oktober beginnt. Die Code University wurde 2017 von Thomas Bachem, Manuel Dolderer und Jonathan Rüth gegründet, im Juli bekam sie die staatliche Anerkennung als Hochschule.

Gründerszene

Dieser Artikel erschien zuerst bei Gründerszene
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