Für Cook sind von ausländischen Regierungen geschaltete Werbeanzeigen auf Facebook nur ein verschwindend geringer Teil des Problems der Sozialen Medien. Wie The Verge berichtet, ist für Apples Chef die Nutzung von Social Media für Fake News und die Manipulation von Menschen und ihrer Denkweisen auf diesen Plattformen das große Dilemma. Im Interview mit NBC geht der Topmanager damit auf die aktuellen Geschehnisse rund um die Wahlmanipulation in den USA durch russische Fake Accounts und die dazugehörigen Eingeständnisse von Facebook, Twitter und Google ein.
Tim Cook geht davon aus, dass im Verlauf der weiteren Untersuchungen noch weiteres enthüllt wird über die Einflussnahme russischer Agenten auf die US-Wahl. Apple unterscheide sich deutlich von Unternehmen wie Facebook und Google: Als Hardware-Konzern gehe es Apple nicht darum, die Daten seiner Nutzer zu sammeln. „So wie nicht alle New Yorker Geschäfte gleich sind und alle Medienunternehmen nicht gleich sind, sind auch nicht alle Technologie-Firmen gleich. Sie haben verschiedene Werte und verschiedene Prinzipien.“ Die beim Nutzen des iPhone X erfassten biometrischen Daten etwa würden nicht auf Servern, sondern direkt auf dem Gerät gespeichert. „Das haben wir absichtlich so gemacht, denn sie gehören Ihnen, nicht uns“, so Cook im Interview.
Derzeit laufen im US-Kongress Anhörungen der großen Tech-Unternehmen wegen der Beeinflussung von US-Wahlen durch aus dem Ausland gesteuerte Propaganda-Anzeigen. Zuletzt hatte Facebook-CEO Mark Zuckerberg angesichts der extrem guten Quartalszahlen seines Unternehmens darauf hingewiesen, dass derartige Rekorde künftig kaum zu erreichen sein werden: Der Kampf gegen Propaganda werde Facebook eine Menge Geld kosten.