Steigende Kosten und Personalzahlen bei Project Titan hätten Apple gezwungen, die Zielsetzungen des Programms zu verschieben und zu fokussieren, sagte Tim Cook in dem Interview mit Bloomberg. So wurde aus dem Plan, ein eigenes Auto zu entwickeln, das Ziel, Software für selbstfahrende Vehikel zu liefern. Laut Cook ist dies nicht nur eine wichtige Kerntechnologie, sondern „die Mutter aller KI-Projekte“ und eines der schwierigsten Projekte in diesem Feld überhaupt.
Die Pläne des Konzerns liegen nun wohl darin, die Technologie für autonomes Fahren zu perfektionieren. Die Neuausrichtung geschah im Jahr 2016. Obgleich Cook die Entwicklung eines eigenen Fahrzeugs im Interview nicht ausschließen wollte, sprechen die Geschehnisse des Vorjahres eine recht deutliche Sprache: Nachdem es bei Project Titan wohl eine Weile nicht voranging, wurde Bob Mansfield zum Chef des Projekts ernannt und strich recht bald Hunderte von Ingenieursstellen. Danach kaufte sich Apple für eine Milliarde Dollar beim chinesischen Taxi-App-Betreiber Didi Chuxing ein.
Inzwischen wurden auf kalifornischen Straßen auch SUVs gesichtet, die von Apple offenbar mit Selbstfahrtechnologie ausgestattet wurden. Die entsprechende Lizenz für derartige Tests mit drei Fahrzeugen beim Staat hält der Konzern seit Anfang April. Es ist das erste Mal, dass sich Apple-CEO Cook öffentlich zu Zukunftsplänen des Unternehmens äußert. Er blieb allerdings vage genug, um Analysten noch eine Menge Arbeit zu liefern: Wie genau Apple plant, seine Selbstfahr-KI zu Geld zu machen, ist nämlich noch nicht bekannt.