China bietet sowohl den größten Markt für herkömmliche Autos als auch für Elektrofahrzeuge. Aktuell sind dort eine halbe Million Elektroautos sowie 200 Millionen elektrische Zweiräder und etwa 300.000 Elektrobusse angemeldet. Mit einer Fabrik in der Freihandelszone Schanghais plant Tesla, diesen Markt für seine Produkte zu öffnen. Doch bislang stand dem Bau einer eigenen Fabrik die zwangsweise vorgeschriebene Beteiligung eines chinesischen Unternehmens im Weg. Dieses Hindernis könnte nun ausgeräumt sein, wie The Wall Street Journal berichtet.
Bislang wurde von ausländischen Firmen die Kooperation mit einem chinesischen Unternehmen verlangt, das eine Mehrheitsbeteiligung erhielt. Doch offenbar hat Tesla mit den chinesischen Behörden einen Deal ausgehandelt, der diese Regel umgeht. Allerdings muss der Autobauer wahrscheinlich dennoch 25 Prozent Importsteuer für die Wagen bezahlen, die in der Zone gebaut werden — anderenfalls müsste es einen Spezial-Deal für den Elektroauto-Hersteller geben.
Trotz der Importsteuer verkaufte Tesla im vergangenen Jahr in China Autos im Wert von einer halben Milliarde Dollar, was das Dreifache des Wertes von 2015 ist. Zusätzlich dürfte die vor kurzem von China beschlossene Quote für Elektroautos sowie das geplante Verbot für Verbrennungsmotoren eine gute Ausgangsbasis für Teslas Ausbaupläne sein.
Bislang gibt es allerdings weder von Tesla noch von der chinesischen Regierung eine offizielle Mitteilung zu dem Projekt. Möglicherweise hängt das mit dem geplanten Peking-Besuch von US-Präsident Donald Trump zusammen. Eventuell will Tesla den für November geplanten Besuch abwarten, da Trump als ein starker Kritiker der chinesischen Handelspolitik gilt.