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Tesla bricht mit seinem deutschen Zulieferer

von WIRED Staff
Tesla hat überraschend und kurzfristig eine Bestellung mit einem Volumen von rund 100 Millionen Euro beim schwäbischen Automobilzulieferer SHW gekündigt. Spekulationen über einen Zusammenhang mit der „America First“-Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten Trump leugnet Tesla — der Zulieferer kann die Kündigungsgründe allerdings nicht nachvollziehen und die Sache wird wohl vor Gericht landen.

Nachdem ein „großer Hersteller voll-elektrischer Fahrzeuge“ einen vereinbarten Großauftrag bei SHW Automobile über Achsgetriebepumpen storniert hatte, erfuhr die Wirtschaftswoche schließlich von Tesla, dass der US-Konzern dahinter steckt. Bei 400.000 vorbestellten Fahrzeugen vom Typ Model 3, das Elektromobilität von Tesla massentauglich machen soll, könne der Konzern nur mit rigorosen Maßnahmen schnell auf seine Qualitätsstandards kommen. Ein SHW-Sprecher sagte, dass Aussagen über mangelhafte Qualität an den eigenen Produkten nicht zutreffend seien.

Die Zeitung und andere Medien spekulieren nun, dass das Drängen Donald Trumps, Hersteller sollen ihre Produktion zurück ins Land holen, dahinter stehen könnte: Tesla-CEO Elon Musk ist Teil von Trumps engstem Beraterkreis. Wenngleich sich der Technik-Pionier gegenüber Gizmodo als Stimme der Vernunft im Weißen Haus darstellt, könnte der plötzliche Bruch mit SHW tatsächlich aus vorauseilendem Gehorsam resultieren — nachweisen lässt sich der Zusammenhang allerdings nicht und so bleibt es Spekulation.

Der Verlust des Auftrags ist für SHW ein harter Schlag: Ein Auftragsvolumen von 100 Millionen Euro entspricht etwa einem Viertel des Jahresumsatzes von 2013. Entsprechend wird die Sache vermutlich vor Gericht landen. Tesla befindet sich derzeit bereits in mehreren Rechtsstreitigkeiten: Der Autohersteller hat aktuell seinen vormaligen Chef der Autopilot-Entwicklung Sterling Anderson wegen Geheimnisdiebstahls und Vertragsbruch verklagt. Der Prozess beginnt laut The Verge in Kürze.

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