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Zukunft der Musik / Native Instruments bauen in Berlin die Sounds von morgen

von Juliane Liebert
In meinen wildesten Träumen gibt es einen Ort, an dem sich alles nur um Synthesizer und Software-Instrumente dreht. Einen Ort, an dem man nie irgendwas leiser drehen muss. Einen Ort, wo es meine Freunde interessiert, dass der Kork D37 zwei Steckplätze mehr hat als der HG76. Wenn ich gewusst hätte, dass dieser Ort sich in Berlin befindet, hätte ich meine Jugend nicht mit Zocken verschwendet, sondern versucht, etwas Vernünftiges zu lernen, um eines Tages dort zu arbeiten: bei Native Instruments.
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Native Instruments, kurz NI, ist den meisten bekannt durch die DJ-Software Traktor. In ihrem europäischen Hauptsitz am Schlesischen Tor hat die Firma 330 Mitarbeiter und jede Menge Spielzeug. Angefangen hat alles 1995 mit Softwaresynthesizern (manche erinnern sich vielleicht noch an Generator, ein modulares Megamonster, später Reaktor genannt). Danach drang NI über Analog Emulation auch in den DJ-Bereich vor.

Es gibt Orte in der Firmenzentrale, die man als Besucher nicht betreten darf. Die Bastler in der obersten Etage schauen uns böse an, als wir unangemeldet in der Werkstatt auftauchen. Andere Orte dürfen wir zwar betreten, aber nicht filmen. Daniel Haver, CEO von Native Instruments, erzählt er habe „sein halbes Leben auf dem Dancefloor“ verbracht. CTO Mate Galic hingegen war als Techno-DJ unterwegs, bevor er zu NI kam. Im Berliner Hauptsitz wird alles gemacht, vom Löten über den Kundenservice bis zur Entwicklung. Es gibt einen schallisolierten Raum, in dem wir in die Geheimnisse der Synthesizer Maschine und Komplete eingeweiht werden — die wir aber gleich wieder vergessen.

„Ich glaube nicht mehr an die Zukunft der Musik in der Form, wie wir sie heute kennen“, sagt Galic „Ich glaube, das in sich beendete, finale Musikstück wird in dieser Form nicht mehr weiter existieren. Wir werden in eine Zeit übergehen, wo der Umgang mit Musik viel spielerischer und viel diverser stattfindet.“ Die Menschen hätten immer mehr das Bedürfnis, mit der Musik in einen engeren Dialog zu treten, sagt der CTO. „Deswegen erleben Firmen wie wir, dass immer mehr Leute selbst Musik machen und nicht mehr nur konsumieren wollen. Die Grenzen zwischen Konsument und Produzent, oder auch Performer, werden immer flüssiger.“

Wäre es vorstellbar, dass Native Instruments eine Maschine baut, die eines Tages die Interaktion mit dem Menschen obsolet macht? Wird künstliche Intelligenz eine größere Rolle spielen? „Auf jeden Fall. Es gibt sogar schon heute künstliche Intelligenz in gewissen Aspekten unserer Produkte. Uns interessiert aber, dass man gestalten kann, nicht, dass der Roboter die Kontrolle übernimmt.“

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Welche Sounds werden unsere Zukunft bestimmen? Wer wird sie für uns erschaffen? Und womit? Das erfahrt ihr den ganzen Februar lang in unserem Themen-Special „Zukunft der Musik“ auf WIRED.de. 

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