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Nahrungsersatz Soylent: 20 Millionen Dollar für braune Brühe

von Timo Brücken
Nie wieder essen, stattdessen Pulver mit Wasser zu einer schaumigen Brühe anrühren: So stellt sich Robert Rhinehart die Zukunft der Ernährung vor. Und einige große Silicon-Valley-Geldgeber wohl auch. Denn die haben jetzt 20 Millionen Dollar in die Weiterentwicklung von Rhineharts Nahrungsersatz Soylent investiert.

„Das ist für unsere Firma ein großer Sprung nach vorn“, schreibt Rhinehart in einem Blogpost. „Mit diesem Funding bekommt unser Team die Möglichkeit, viele unserer langfristigen Geschäftsziele zu erreichen.“ Soylent ist ein Pulver, das die Nährstoffe aus Getreide, Milchprodukten, Obst und Gemüse kombinieren und mit Wasser vermischt getrunken werden soll, statt die entsprechenden Nahrungsmittel zu essen. Gesund, simpel und kostengünstig sei das, behauptet das Startup. Und zwar so sehr, dass Rhinehart schon mal prophezeit: „Wir machen Essen so billig, dass nur noch die Reichen kochen werden.“ Er selbst fiel zuletzt dadurch auf, dass er seine eigene Darmflora hackte, um möglichst kein Wasser mehr zu verbrauchen.

Soylent ist nicht nur ein Produkt, sondern eine Community.

Chris Dixon, Investor

Warum sollte man so jemandem 20 Millionen Dollar geben? Weil Soylent nicht bloß ein Produkt sei, sondern eine Community, sagt Chris Dixon, Partner bei der Investmentfirma Andreesen Horowitz, einem der Geldgeber. „Soylent ist eine Gemeinschaft von Menschen, die begeistert davon sind, ihre Ernährung mithilfe der Wissenschaft zu verbessern“, schreibt er. Und die Firma verkaufe eben nur eine Variante von fortschrittlicher Nahrung. Manche Kunden würden sich mit dem Basis-Pulver zufrieden geben, andere nutzten es als Grundstoff für eigene Rezepte. Deswegen sei es falsch, Soylent als reinen Nahrungsmittelhersteller zu sehen — genauso wie GoPro eben auch keine reine Kamerafirma sei, sondern eine Community von Sportfreaks.

Andreesen Horowitz führt die Investmentrunde an, zusammen mit Lerer Ventures und Index Ventures, Chris Dixon wird außerdem in den Aufsichtsrat von Soylent aufgenommen. Die 20 Millionen sollen in Forschung und Entwicklung fließen, um das Rezept des Pulvers zu verfeinern. Eigentlich brauche Soylent gar kein zusätzliches Kapital, das Startup sei längst profitabel, schreibt Dixon. „Aber das ist uns die liebste Art von Investment.“ 

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