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SoundCloud bekommt Hilfe aus der Musikszene

von Elisabeth Oberndorfer
Ein Rapper nimmt Kontakt mit dem Berliner Startup SoundCloud auf. Danach schreibt dessen CEO Alex Ljung: „Wir bleiben.“

SoundCloud hat eine turbulente Woche hinter sich. Nach Entlassungen und Berichten, dass dem Startup in den kommenden Wochen das Geld ausgehe, stellte sich CEO Alex Ljung im Rahmen einer Veranstaltung kritischen Fragen und betonte: Man sei auf dem Weg zur Profitabilität. Insider berichten dagegen von zahlreichen Managementfehlern und fehlender Strategie, die SoundCloud in die Krise gebracht hätten. Ende der Woche schaltete sich dann eine unerwartete Stimme in die Diskussion ein: Sie gehört zu Chance the Rapper.

Der Rapper richtete via Twitter aus, sich um SoundCloud kümmern zu wollen. Ohne das Streaming-Portal würde ihn schließlich niemand kennen, behauptete der Musiker. „Hatte ein sehr ergiebiges Telefonat mit Alex Ljung. SoundCloud bleibt hier“, tweetete Chance am Freitag.

Wenige Stunden später veröffentlichte Ljung einen Blog-Beitrag mit dem gleichen Statement: „SoundCloud is here to stay”. Die auf dem Portal hochgeladene und geteilte Musik werde nicht verschwinden, betont der Gründer und wiederholt: „Eure Musik ist sicher.“

Es könnte sein, dass der Musiker dem Unternehmen eine finanzielle Spritze angeboten hat

Damit beruhigt Ljung vor allem Künstler, die durch SoundCloud ihr Publikum aufgebaut haben, und die bereits nach Alternativen suchen. Inwiefern Ljungs Blogpost mit dem Anruf von Chance the Rapper zu tun hat, ist nicht bekannt. Es könnte aber durchaus sein, dass der Musiker dem Unternehmen eine finanzielle Spritze angeboten hat, woraufhin der CEO das Fortbestehen bestätigte. In einer offiziellen Stellungnahme erklärt SoundCloud, Chance habe sich lediglich persönlich über die Gerüchte informieren wollen.

Am Samstag veröffentlichte Chance jedenfalls einen neuen Track auf SoundCloud und sorgte so dafür, dass der Streaming-Dienst erstmals seit Wochen mit positiven Schlagzeilen auf sich aufmerksam macht. Mit der prominenten Unterstützung versucht das kriselnde Startup offenbar vor allem Musiklabels und Künstler davon zu überzeugen, die Plattform nicht zu verlassen. Auf den Verdacht, dass SoundCloud Arbeitsplätze gekürzt hat, um attraktiver für mögliche Interessenten zu werden, wollte CEO Ljung bei seinem öffentlichen Auftritt in Berlin nicht eingehen und pochte einmal mehr auf die Unabhängigkeit des Dienstes.

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