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Neue Zahlen: Droht Snapchat jetzt das Aus?

von WIRED Editorial
Es steht nicht gut um Snapchat. Laut den gestern veröffentlichten Quartalszahlen von Snap Inc. gehen Einnahmen und Nutzerzahlen seit dem Börsengang stetig zurück. Schuld soll vor allem der große Konkurrent Instagram sein. Am Ende könnte eine Übernahme durch ein anderes Unternehmen die Lösung sein. 

Als Snapchat im März mit viel Fanfare an die Börse ging, stand die Aktie bei 17 US Dollar und konnte zum Handelsstart dann gleich um 44 Prozent höhere Notierungen aufrufen. Mittlerweile ist sie auf 13 US Dollar gefallen. Gründe sind mangelndes Wachstum von Nutzerzahlen und fehlende Einnahmen durch Werbung.

Die Zahlen des zweiten Quartals seit dem Börsengang spiegeln dies wider: So meldete Snapchat einen Netto-Verlust von 443 Millionen US-Dollar – das Dreifache an Minus im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zahl an Usern stieg viel langsamer als Experten es erwartet hatten – nur vier Prozent Snapper kamen dazu, das Unternehmen hat damit 173 Millionen aktive Nutzer.

Schuld soll vor allem der größte Konkurrent von Snapchat, Instagram, sein. Im vergangenen Sommer führte die Facebook-Tochter das Snapchat-ähnliche Stories-Feature ein. Es folgten immer neue Anwendungen wie Sticker, Zeichentools bis hin zu den charakteristischen Face Filters von Snapchat im Mai. Instagram sieht nun fast so aus wie Snapchat und Nutzer haben wenig Grund ihre Selfies mit Kronen, Hasenohren oder anderen Accessoires auf zwei verschiedenen Plattformen aufzuhübschen. 

Versuche, das Unternehmen durch neue Produkte aufzupäppeln, schienen bisher vergebens. Investoren und Snapchat-Mitarbeiter hofften durch die Kamerabrille Spectacles auf neue Verkaufserfolge. Im letzten Quartal veröffentlichte Snapchat Zahlen zu seinem ersten Verbraucher-Gadget. Sie waren nicht gut: Nur 8 Millionen von den Geräten wurden verkauft. Nicht genug, um das Vermögen von Snap Inc. ausschlaggebend zu vergrößern.

Könnte Snapchat am Ende vielleicht nur durch eine Übernahme gerettet werden? Die Firma hat Gerüchte dementiert, wonach Google sie unmittelbar vor dem Börsengang für 30 Milliarden Dollar kaufen wollte. Google wollte dies ebenfalls nicht kommentieren. Fest steht: Wenn Snaps Finanzen sich nicht verbessern, könnte Google – oder wer auch immer als möglicher Käufer in Frage kommt – ein echtes Schnäppchen machen.

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