Mit der aufgerufenen Bewertung ist Snap noch über seine eigenen Ziele für den Börsengang hinausgeschossen: Ursprünglich hatte das Unternehmen vorgehabt, 200 Millionen Aktien für 14 bis 16 Dollar pro Stück zu verkaufen. So wären 2,8 bis 3,2 Milliarden Dollar zusätzlicher Finanzmittel in die Unternehmenskassen gekommen — nun sind es ganze 3,4 Milliarden Dollar, berichtet unter anderem VentureBeat.
Das Initial Public Offering, kurz IPO, verschafft Snap eine Menge Risikokapital, das sich mit anderen großen Börsengängen messen kann: Twitter schaffte bei seinem Börsengang 2013 1,8 Milliarden Dollar, Facebook erreichte 2012 legendäre 16 Milliarden Dollar. In der Gesamtbewertung von 24 Milliarden Dollar liegt das Unternehmen nur knapp hinter dem chinesischen Online-Händler Alibaba, der 2014 mit 25 Milliarden Dollar den bisherigen Rekord aufgestellt hat.
Die hohe Bewertung von Snapchat basiert auf der Tatsache, dass Anleger angeblich zum Börsengang über zwei Milliarden Aktien der Firma bestellt haben — obwohl nur 200 bis 230 Millionen ausgegeben werden sollten. Dadurch konnte das Unternehmen den Preis pro Aktie anheben und so seine Bewertung steigern.
Die große Nachfrage ist aufgrund mehrerer Faktoren überraschend: Zuletzt hatte Snapchat rückläufige Nutzerzahlen, das Unternehmen hat noch nie Gewinn gemacht und die verkauften Anteile beinhalten auch kein Mitspracherecht für die Aktionäre. Die beiden Mitbegründer Evan Spiegel und Bobby Murphy hatten vor dem IPO jeweils 44,3 Prozent der Firmenanteile — sie und die Hauptinvestoren werden weiterhin die Geschicke von Snap Inc. lenken