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Selbstfahr-Technologie geklaut? Waymo verklagt Uber

von WIRED Staff
Waymo, die ausgegliederte Abteilung für autonome Fahrzeuge unter Googles Mutterkonzern Alphabet, klagt Uber wegen Patentverletzungen und Geheimnisdiebstahls an. Bei seinem Weggang von Waymo zwecks Gründung des inzwischen von Uber übernommenen Selbstfahr-Startups Otto habe Anthony Levandowski große Mengen an Firmendaten und geistigem Eigentum mitgenommen.

Vor dem US-Bezirksgericht in San Francisco wurde am Donnerstag Klage erhoben. Laut Klageschrift wirft Waymo Otto und Uber den Diebstahl von geistigem Eigentum vor, durch den sich die Beklagten das Risiko eigener Entwicklungen gespart hätten. Mehr als eine halbe Milliarde Dollar soll dies Ottos Mitarbeitern eingebracht haben. Wie die New York Times berichtet, soll dies auch Ubers Selbstfahr-Ambitionen überhaupt erst technisch ermöglicht haben.

Kernpunkt ist der Vorwurf, dass Levandowski vor seinem Weggang als Manager von Waymo, damals noch Teil von Google, Anfang 2016 14.000 Dokumente unter anderem zur entwickelten LIDAR-Technologie hat mitgehen lassen. Er gründete einen Monat später Otto, das schon nach wenigen Monaten im August 2016 für 680 Millionen Dollar von Uber aufgekauft wurde. Weitere Ex-Mitarbeiter von Google sollen zudem ebenfalls vertrauliche Daten mitgenommen haben, als sie zum neuen Konkurrenten gewechselt sind.

Die lasergestützte Abtastung der Umgebung in Ottos Selbstfahr-Technologie gleicht laut der Anklage jener, die Waymo für seine eigenen Fahrzeuge entwickelt hat. Ebenfalls Teil der Beweisaufnahme dürfte die E-Mail eines Zulieferers sein, bei der versehentlich ein Waymo-Mitarbeiter auf der Empfängerliste gelandet war. Darin war die LIDAR-Platine Ottos zu sehen, deren Design auf Waymo zurückgehen soll.

Uber ist nur eines von vielen Unternehmen, die an der Selbstfahr-Revolution auf den Straßen feilen. Der Konzern selbst ist hier beklagt, nicht aber Selbstfahr-Pionier Anthony Levandowski. Der Prozess muss nun zeigen, ob tatsächlich Patente verletzt wurden. Wenn ja, könnte dies für einen der großen Spieler auf dem kommenden Fahrzeugmarkt einen herben Rückschlag bedeuten. Neben den Vorwürfen wegen Sexismus und schlechten Arbeitsbedingungen ein weiteres Problem für Uber.

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