Der größte Smartphone- und Halbleiterhersteller der Welt will die Funktionsweise seiner gesamte Lieferkette umkrempeln. Wie Bloomberg schreibt, zieht Song Kwang-woo, der Chef der Logistikgruppe des Unternehmens, dafür die Blockchain in Betracht: So ließen sich grenzübergreifende Lieferungen organisieren.
Geht es nach Samsung, soll die Blockchain künftig dazu dienen, Transaktionen innerhalb der Lieferkette zu planen, aufzuzeichnen und zu überprüfen. So soll die Dokumentation auf Papier komplett wegfallen. Keine Lieferaufträge oder Bestätigungen müssen mehr ausgedruckt werden und auch die Kommunikation mit Zollbehörden soll einfacher werden. Der bürokratische Aufwand ist ein großer Kostenfaktor in der internationalen Logistik: Die Dokumentationskosten für Containerlieferungen sind laut Branchenkennern doppelt so hoch wie der reine Transportpreis.
Samsungs Logistikgruppe SDS rechnet alleine in diesem Jahr mit 448.000 Tonnen Luftfracht und rund einer Million Containern in seinem Logistiknetz. Mit der Blockchain will das Unternehmen auch die Zeit zwischen Produktvorstellung und dem eigentlichen Marktstart verkürzen — und so die eigene Reaktionszeit auf Trends in der Branche verkürzen.
Logistik per Blockchain ist keine neue Idee, wurde allerdings bislang noch nicht großflächig in die Praxis umgesetzt. Sollte Samsung darauf setzen, könnte es als eines der größten Unternehmen der Welt hier nicht nur Vorreiter werden, sondern auch eine Basis schaffen, auf der andere Firmen aufbauen können. Jenseits von Bitcoin und Ether könnte die Blockchain so ganz neue Branchen beeinflussen und dort die Effizienz steigern.