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Problem Solver / Mit Stickern und Versicherungen gegen Fahrraddiebe

von Timo Brücken
Ein gutes Produkt löst ein großes Problem, lautet eine Startup-Weisheit. WIRED stellt regelmäßig Unternehmen, Menschen und Ideen vor, die diesem Grundsatz folgen, Problem Solver eben. Diesmal: Mit Registrierung und Versicherung will Bike-ID aus Estland den Fahrraddiebstahl eindämmen.

Das Problem? Mehr als 300.000 Fahrraddiebstähle werden in Deutschland jedes Jahr erfasst. Pro 100.000 Einwohner wurden 2014 in Magdeburg, Münster und Leipzig die meisten Räder geklaut. Insgesamt herrscht in Deutschland ein Nord-Süd-Gefälle. Betroffenen bleibt nichts anderes übrig, als den Diebstahl anzuzeigen und zu hoffen. Meist vergeblich, die Aufklärungsquote liegt bei gerade einmal zehn Prozent, weswegen die Dunkelziffer der nicht erfassten Taten hoch sein dürfte.

Die Lösung? Ein Registrierungssystem, wie es das estnische Startup Bike-ID anbietet. Das Rad wird mit Marke, Modell und Rahmennummer in eine Datenbank eingetragen. Für 20 Euro gibt es ein Set mit Sicherheits-Stickern, die die Rahmennummer zeigen und sich angeblich nicht entfernen lassen, ohne das Fahrrad zu beschädigen. Mit ihrer Hilfe soll das Rad, wenn es gefunden wird, leichter dem rechtmäßigen Besitzer zugeordnet werden können. Dazu stellt Bike-ID seine Daten auch der Polizei zur Verfügung – was bei anderen Apps wegen datenschutzrechtlicher Bedenken für Aufregung sorgt, gehört hier zum Konzept.

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Wie ist das Ganze entstanden? Bike-ID wurde 2014 von Meeri und Risto Klausen in Estland gegründet. Im Juli 2015 wurde das Startup als eines von elf Unternehmen in die Klasse des Berliner Accelerators Startupbootcamp aufgenommen, im September folgte der Launch der internationalen Registrierungsdatenbank. Mittlerweile sollen sich „tausende Fahrradenthusiasten aus mehr als 50 Ländern“ angemeldet haben.

Aber braucht man das wirklich? Dass ein gestohlenes Fahrrad einfach so wiedergefunden wird und Polizisten oder Passanten mal eben schnell den Sicherheits-Sticker scannen können, klingt doch extrem unwahrscheinlich oder? Jedenfalls setzt Bike-ID nicht allein auf Registrierung. Für den Fall, dass das Rad verschollen bleibt, bietet das Startup ein Fahrradversicherung an, die vom Antrag bis zum Schadensfall komplett auf dem Smartphone abgewickelt werden kann.

Wie geht es weiter? Die Bike-ID-Versicherung gibt es bisher nur in Estland. „In den kommenden Jahren konzetrieren wir uns darauf, mit unserer Lösung innerhalb Europa zu expandieren“, sagt Gründerin Meeri Klausen. Danach seien die USA und Asien an der Reihe. 

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