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Problem Solver / Das kompostierbare Festival-Zelt

von Christina zur Nedden
Ein gutes Produkt löst ein großes Problem, lautet eine Startup-Weisheit. WIRED stellt regelmäßig Unternehmen, Menschen und Ideen vor, die diesem Grundsatz folgen – Problem Solver eben. Diesmal: Comp-A-Tent stellt das erste kompostierbare Zelt her. Nach Festivals soll es sich von selbst zersetzen und so das Aufräumen erleichtern.

Das Problem? Es ist Sommer, das bedeutet auch: Die Festival-Saison startet. Wer kein eingefleischter Hobby-Camper ist, kauft sich schnell ein günstiges Einweg-Zelt. Und was passiert damit, wenn man wieder im Büro sitzt? Es vergammelt auf dem Festivalgelände und irgendwann landen die Plastikplanen und Zeltstangen auf der Mülldeponie. Allein auf dem britischen Glastonbury, dass am Mittwoch startet und eines der größten Musikfestivals der Welt ist, werden jährlich um die 20.000 Zelte zurückgelassen.

Die Lösung? Ein kompostierbares Zelt. Das britische Startup Comp-A-Tent stellt das erste biologisch abbaubare Zelt her. Die Planen bestehen aus Biokunststoffen, die Zeltstange aus Papier und der Kleber, der sie zusammenhält aus Bestandteilen von Milch. Alle Materialien sollen sich nach 120 Tagen in einer Kompostieranlage selbst zersetzen. Auch die Herstellung soll möglichst klimaneutral sein.

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Wer steckt dahinter? Amanda Campbell (23) liebt Festivals und hat schon oft in Aufräum-Teams mitgearbeitet. Dabei erlebte sie, wie tausende von stehen gelassenen Zelten mühselig zusammengepackt und weggeworfen werden mussten. Diese Erfahrung inspirierte sie dazu, ein recyclebares Zelt zu entwerfen, zuerst aus Pappe, was das Zelt allerdings zu schwer machte, und dann aus einem Biokunststoff, der leicht, wasserfest und vollständig kompostierbar ist.

Wer glaubt daran? Die Erfinderin des Kompost-Zelts gewann mit ihrem Projekt einen Ideenwettbewerb am University College London. Mit dem Preisgeld patentierte sie ihre Idee und gründete ihr Comp-A-Tent. Nachdem Campbell ihren Uni-Abschluss in Architektur hatte, suchte sie sich einen Geschäftspartner. Derzeit sucht das Startup nach Investoren und ruft Unterstützer zu Spenden auf.

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Wie geht es weiter? Das Kompost-Zelt gibt es leider noch nicht zu kaufen, es ist noch in der Testphase. Amanda Campbell wird es diesen Sommer aber auf sieben englischen Festivals ausprobieren und Feedback von Besuchern und Aufräumern einsammeln. Spätestens 2017 startet dann eine Crowdfunding-Kampagne um die Produktion zu finanzieren. Für die Zukunft träumt Amanda Campbell davon, ihre umweltfreundlichen Zelte auch für das Militär oder Flüchtlinge herzustellen. Außerdem hofft sie darauf, dass Biokunststoffe günstiger werden. Zurzeit werden sie vor allem mithilfe erneuerbarer Energien hergestellt – was die Kompost-Zelte wesentlich teurer macht als herkömmliche Einweg-Plastikzelte.

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