Der erfahrene Unternehmer und mehrfache Gründer von Finanz-Startups, Bill Harris, bezeichnet Kryptowährungen in einem Gastbeitrag auf Re/Code als einzige große Betrugsmasche. Bitcoin und andere Kryptowährungen sind seiner Meinung nach nur zur Bereicherung weniger Förderer und für die Zwecke von Kriminellen dienlich, haben aber sonst keinerlei Vorteile gegenüber regulärem Geld, das Staaten ausgeben.
Er sei es leid, vor Investitionen in Bitcoin zu warnen, schreibt Harris. Als Zahlungsmittel seien Kryptowährungen aufgrund ihrer geringen Akzeptanz, aber auch aufgrund der Instabilität ihres Wertes, nutzlos. Als Wertanlage seien Banken und Aktienhändler zuverlässiger, als die Handelsplätze, die immer wieder Opfer von Hacks und Betrug werden. Und einen intrinsischen Wert haben Schnipsel von Code laut Harris nicht — die Tokens, die laut ihren Schöpfern gegen einen Sachwert eingetauscht werden können, sind nämlich letztlich nur Coupons, die eigentlich keine komplexen Verschlüsselungen bräuchten.
Für Harris ist der Fall klar: Kryptowährungen werden von einigen gehyped, um ihren Wert künstlich aufzublasen, was einen Ausstieg der frühen Investoren mit großen Gewinnen bedeutet. Für spätere Ankömmlinge könnte dies den Verlust ihrer Ersparnisse bedeuten. Lediglich Kriminelle könnten von der Anonymität profitieren, sei es für illegale Geschäfte mit Drogen oder, um Steuern zu vermeiden.
Harris steht als Kritiker anderen Größen des Silicon Valleys gegenüber, die in Kryptowährungen die Zukunft sehen. Erst kürzlich hatte Twitter-CEO Jack Dorsey gesagt, dass Bitcoin trotz aktueller Schwächen in zehn Jahren Weltwährung sein könnte.