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Neun Zahlen, die zeigen, dass der Hype um Xiaomi vorbei ist

von GQ
Die Bewertung von Xiaomi liegt offiziell noch bei 45 Milliarden Dollar. Doch der jüngste Verlust einer wichtigen Personalie lässt  vermuten, dass es gar nicht mal so gut steht um den Smartphone-Hersteller. Diese neun Zahlen deuten an, dass der Hype um den chinesischen Smartphone-Hersteller vorbei sein könnte. 

Der chinesische Smartphone-Hersteller Xaomi ist in zu kurzer Zeit zu schnell gewachsen. Und nun hat das Unternehmen auch noch eine seiner wichtigsten Führungskräfte verloren. Hugo Barra, bisher für die internationalen Geschäfte von Xiaomi zuständig, gab an, dass die Arbeit in einem so„ungewöhnlichen Umfeld“ mittlerweile „einen hohen Tribut“ fordere und sich auf seine Gesundheit niederschlage. Vor seiner Zeit bei Xiaomi war der 40-Jährige MIT-Absolvent als Vice President für das Produktmanagement von Googles Android verantwortlich, nun zieht es ihn zurück ins Silicon Valley.

In einem Facebook-Post sagte Xiaomi-Mitbegründer Lin Bin, dass das Unternehmen bedauere, Barra gehen zu sehen. Er verstehe aber die „persönlichen Schwierigkeiten“, die zu seiner Entscheidung geführt haben.

Der Verlust Barras wird sich sicherlich bemerkbar machen. Abgeworben aus dem Silicon Valley, war er das internationale Gesicht des Unternehmens und für die erfolgreiche Expansion außerhalb Chinas verantwortlich. Für kurze Zeit war Xiaomi Chinas größter Smartphone-Händler, doch der Markt stand nicht still. Das ehemals gehypteste Startup der Welt wird sich auf ein ruhigeres Jahr 2017 einstellen müssen.

3,6 Milliarden Dollar
Im Dezember 2014 war Xiaomi noch 45 Milliarden Dollar wert. Nun behauptet ein Analyst, dass davon inzwischen nur noch 3,6 Milliarden Dollar übrig sind. Das Unternehmen weist diese Zahl zurück – anfechten zwecklos. Die hohe Bewertung 2014 kam überhaupt erst zustande wegen einer Finanzierungsrunde mit 1,1 Milliarden Dollar durch den russischen Investor und Unternehmer Juri Milner und anderen Investoren. Die Bewertung und der darauffolgende Hype haben sich für Xiaomi eher als Bürde erwiesen, unter der das Unternehmen immer noch leidet.

100 Milliarden Dollar
Wieder im Dezember 2014, als die Xiaomi-Blase gerade am Höhepunkt war, sagte Juri Milner (ein früher Investor in Facebook und Alibaba), dass Xiaomis Wert auch auf 100 Milliarden Dollar ansteigen könnte. Das tat es nie.

Null
Für 2016 hat Xiaomi keine Verkaufszahlen veröffentlicht. „Wir haben zurzeit keine Zahlen mitzuteilen“, sagte ein Sprecher Anfang Januar. Für ein Unternehmen, das sich mit einem schwindelerregenden Umsatzwachstum rühmt, ist das überraschend.

2014 hat Xiaomi immerhin 61 Millionen Smartphones verkauft. Nur ein Jahr zuvor waren es noch 18,7 Millionen. Der Wachstumsschub war bemerkenswert und ein Grund für die schlagzeilenträchtige Bewertung.

2015 gab das Unternehmen bekannt über 70 Millionen Smartphones verkauft zu haben. Ursprünglich hatte Xiaomi einen Verkauf von 100 Millionen Einheiten angepeilt, die später auf 80 Millionen herunterkorrigiert wurden. In einem Brief an die Mitarbeiter, der am 12. Januar 2017 bei Facebook gepostet wurden, gab CEO Lei Jun zu, „zu voreilig gehandelt“ zu haben. „Wir müssen das Tempo ein bisschen drosseln und uns in einigen Bereichen verbessern, um ein nachhaltiges Wachstum für die langfristige Zukunft zu gewährleisten“, schrieb er.

40 Prozent
Laut dem Marktforscher IIDC sind im zweiten Quartal 2016 die Smartphone-Verkäufe in China um 40 Prozent eingebrochen – verglichen mit dem gleichen Zeitraum 2015. Der Gesamtmarkt in China wuchs allerdings in der gleichen Zeit um 4,6 Prozent. Profitiert hat die Konkurrenz. Zu der Zeit belegte Xiaomi Platz vier hinter Huawei, Oppo und Vivo.

16.000
Am 9. Dezember 2014 hat der Oberste Gerichtshof in Delhi die Einfuhr und den Verkauf von Xiaomi-Produktion in Indien verboten. Die Sperre war eine Reaktion auf eine Beschwerde von Ericsson im Hinblick auf eine Reihe angeblicher Pantentverletzungen. Inzwischen dürfen die Produkte wieder verkauft werden. Allerdings sind Patente immer noch ein Problem von Xiaomi. Im Januar 2017 wurde bekannt, dass das Unternehmen 16.000 Patente angemeldet hatte, von denen 3.612 bewilligt wurden, 1.767 davon in im Ausland.

9-9-6
Die Arbeitsbedingungen bei Xiaomi sind nicht gerade gut. Im März 2016 sagte ein Sprecher, dass Xiaomi ein „neun-neun-sechs-Unternehmen“ sei. Das bedeutet, dass Mitarbeiter von neun Uhr morgens bis neun Uhr abends an sechs Tagen in der Woche arbeiten müssen. Andere Berichte behaupten, dass CEO Lei Jun für gewöhnlich vier Stunden am Tag an sechs Tagen in der Woche arbeitet.

2.112.010
Zum fünften Geburtstag im April 2015, verkaufte Xiaomi im Rahmen seines „Mi Fan Festivals“ innerhalb von 24 Stunden 2.112.010 Smartphones. Im Oktober 2014 wurden in einem Blitzverkauf 100.000 Telefone innerhalb von 4,2 Sekunden verkauft. Den Erfolg hatte das Unternehmen auch den loyalen und teilweise fanatischen Fans zu verdanken. Diese Loyalität hat sich in letzter Zeit allerdings als wankelmütig herausgestellt.

150 Prozent
Trotz der Krise in China geht es dem Unternehmen in Indien immer noch sehr gut. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Absatz um 150 Prozent. Der Jahresumsatz hat 2016 zum ersten Mal die eine Milliarde-Marke überschritten. Damit gehört Xiaomi zu den besten drei Smartphone-Herstellern in Indien.

100 Milliarden Yuan
Für 2017 hat Xiaomi einen Umsatz von 100 Milliarden Yuan, also umgerechnet 13,5 Milliarden Euro angepeilt – genau so viel wie 2015.

WIRED.uk

Dieser Artikel erschien zuerst bei WIRED.uk
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