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Der Time-Verlag hat Myspace als Datensammlung gekauft

von WIRED Staff
Das einstmals riesige soziale Netzwerk Myspace ist eine virtuelle Geisterstadt, die jetzt mit Time Inc. einen neuen Besitzer hat. Der Verlag hinter Publikationen wie Time, Fortune und People hat Viant, den Mutterkonzern von Myspace, übernommen und dürfte vor allem an den Nutzerdaten interessiert sein.

Über den genauen Kaufpreis ist noch nichts bekannt, Myspace selbst wurde zuletzt 2011 von einem Tochterunternehmen von Viant übernommen — für 35 Millionen Dollar. Der Wertverlust zu diesem Zeitpunkt war für seinen Vorbesitzer News Corp immens: Im Jahr 2005 hatte dieser das soziale Netzwerk für 580 Millionen Dollar übernommen, berichtet Business Insider.

Myspace hat trotz mehrerer Millionen noch immer aktiver Nutzer seine besten Zeiten lange hinter sich. Dennoch könnte sich der Kauf für den Time-Verlag auszahlen: Mehr als eine Milliarde registrierter Nutzer haben der Firma ihre Daten überlassen — ein wertvolles Paket für gezieltes Online-Marketing. Viant hatte im Jahr 2014 seine Advertising Cloud gestartet, die mit Nutzerdaten arbeitet, um gezielte Werbung weiterzureichen.

Korrekte Daten echter Nutzer sind für Online-Werbung äußerst nützlich und im Falle des Myspace-Kaufs der eigentliche Wert der Transaktion. Der Time-Verlag will damit Geräte und Menschen miteinander in Verbindung bringen können und sich so ein eigenes, mächtiges Netzwerk für virtuelle Anzeigen aufbauen. Zusätzlich zu den Daten verfügt Viant über eine bereits bestehende technische Infrastruktur zu diesen Zwecken.

Time Inc.-CEO Joe Ripp bezeichnete die Übernahme als „game changing“, erwartet sich also Großes für seine Firma. Der Verlag, der mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen hat, könnte sich damit einen neuen Geschäftszweig erschließen — und den etablierten Großdiensten für Werbung im Internet Facebook und Google Konkurrenz machen. 

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