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Klage gegen Tidal: Hat Jay Zs Streamingdienst Künstler nicht bezahlt?

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Jay Z bewirbt seinen Musik-Streamingdienst Tidal damit, seine Künstler großzügiger zu bezahlen als die Konkurrenz. Nun hat der Rapstar allerdings eine Klage am Hals: Angeblich ist Tidal seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachgegangen.

Als Jay Z seinen Musik-Streamingdienst Tidal Ende März 2015 startete, versprach der 46-Jährige, dass die Musiker bei ihm stets fair behandelt und ein größeres Stück vom Kuchen abbekommen würden als bei Spotify, Apple Music und Co. — bis zu 75 Prozent der Gesamteinnahmen nämlich. „Die Künstler werden bei uns mehr Geld verdienen, selbst wenn es weniger Profit für uns bedeutet“, sagte der Rapper und Unternehmer damals in einem Interview mit Billboard.

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Das sehen der Musikverlag Yesh Music Publishing und John Emanuele vom Duo The American Dollar jedoch anders: Sie haben Tidal auf fünf Millionen Dollar verklagt, weil der Streamingdienst 118 Songs ohne Erlaubnis der Rechteinhaber angeboten habe und die ihnen zustehenden Tantiemen bis heute nicht ausgezahlt worden seien.

„Anderer Besitzer, gleiches Spiel“, heißt es in der Anklageschrift als Anspielung auf Jay Zs Versprechen, nachdem er Tidal vom schwedischen Unternehmen Aspiro übernommen hatte.

Tidal gibt sich indes gelassen und ließ gegenüber Vulture verlauten, man sei mit allen Lizenzgebühren „up to date“. Yesh Music Publishing und John Emanuele hätten „ die falschen Informationen darüber, wer, wenn überhaupt jemand, ihnen Lizenzzahlungen schuldet.“ Tidal besitze durch den Distributor Tunecore die Rechte an den Master-Aufnahmen von The American Dollar habe diesen bereits in vollem Umfang ausgezahlt. Mittlerweile hat der Streamingdienst die betreffenden Songs jedoch aus seinem Angebot entfernt. Wie der Rechtsstreit ausgehen wird, ist noch nicht abzusehen.

Jay Z dürfte der Klage aber ohnehin entspannt entgegensehen: Tidal erlangte erst jüngst einen enormen Popularitätsschub, weil man das neue Album „The Life of Pablo“ von Kanye West exklusiv anbietet. Zudem gibt es Gerüchte, dass Samsung eine Übernahme plant. Sollte Jay Z seine Anteile tatsächlich an den südkoreanischen Tech-Konzern verkaufen, würde sein aktuell auf etwa 580 Millionen Euro geschätztes Vermögen weiter wachsen. Da wären fünf Millionen Dollar Schadensersatz nur ein besseres Taschengeld. 

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