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Die bankrotte Krypto-Börse Mt. Gox hat wieder genug Geld

von WIRED Staff
Vor knapp vier Jahren musste die Kryptobörse Mt. Gox Insolvenz anmelden. Seitdem warten viele Kunden noch immer auf ihr Geld. Das könnte jetzt eigentlich mit Leichtigkeit ausbezahlt werdenm, denn der massive Wertanstieg von Bitcoin hat dafür gesorgt, dass das Unternehmen plötzlich mehr als genug Geld hat. Dennoch müssen die Gläubiger weiter auf ihre Auszahlungen warten.

Anfang 2014 stellte die Kryptowährungsbörse Mt. Gox fest, dass ein Hacker Teile der eingelagerten Bitcoins gestohlen hatte. Mit Ausständen in Höhe von 432 Millionen Dollar musste das Unternehmen, das ein französischer Unternehmer in Japan betrieb, Konkurs anmelden. Nun hat der Konkursverwalter, der Anwalt Nobuaki Kobayashi, laut The Verge die Aufgabe, die Schuldner auszuzahlen — doch die übrigen Bitcoin der Firma sind inzwischen weit mehr wert als dafür notwendig sind.

Mt. Gox entstand ursprünglich im Jahr 2010 aus einer Handelsplattform für Magic:-The-Gathering-Karten, dem Magic: The Gathering Online Exchange. Als dann irgendwann auch Bitcoins dazu kamen, wuchs das Portal rasch an und wurde zu einem der bekanntesten Handelsplätze für die Kryptowährung: Vor der Pleite Anfang 2014 fanden schätzungsweise 70 Prozent aller Bitcoin-Transaktionen dort statt.

Die Insolvenzverwaltung musste zunächst prüfen, welche Forderungen gegen Plattforum echt sind. Weil es extrem viele Nutzer gab, dauerte dieser Prozess extrem lange. Schließlich wurden 24.750 Forderungen von Kunden akzeptiert. Die bekommen jedoch nicht einfach ihre ursprünglichen Bitcoins ausbezahlt, sondern deren Wert in US-Dollar. Was zu einem kuriosen Ergebnis geführt hat.

Der Insolvenzverwalter hatte als Wert für die auszuzahlenden Bitcoin-Bestände den Kurswert aus dem Jahr 2014 angenommen: 392 Euro. Eine Entscheidung, die vielen Gläubigern kritisieren, da die Kryptowährung heute bei mehr als 6000 Euro steht. Was bedeutet, dass zwar alle Gläubiger jetzt problemlos ausbezahlt werden können, aber auch viel zu viel Geld vorhanden ist. Bereits ein Kurswert von 2000 Dollar hätte gereicht, um alle ausstehenden Forderungen zu begleichen. Die Firma Mt. Gox ist also eigentlich theoretisch gar nicht mehr bankrott.

Es ist nicht der erste Fall, bei dem die Insolvenzmasse eines Unternehmens im Nachhinein mehr wert ist, als die Schulden, die zur Pleite geführt haben – aber es ist ein besonders ungewöhnlicher, der nur durch den rasanten Kursanstieg von Kryptowährungen in den letzten Jahren passieren konnte.

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