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Mark Zuckerberg will mit Hilfe einer KI-Suchmaschine Krankheiten heilen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Die Chan Zuckerberg Initiative von Facebook-Chef Mark Zuckerberg und seiner Ehefrau Priscilla Chan kauft das Startup Meta. Dessen Suchmaschine durchforstet mithilfe von Künstlicher Intelligenz wissenschaftliche Publikationen – die Ergebnisse sollen künftig jedem frei zugänglich sein. Damit könnte Zuckerberg seinem Ziel, bis Ende des Jahrhunderts alle Krankheiten zu heilen, einen Schritt näherkommen.

Die Medizin macht immer größere Fortschritte – oft so schnell, dass es kaum noch möglich ist, den Überblick über alle wissenschaftlichen Publikationen zu behalten. Allein in der Biomedizin werden jeden Tag mehr als 4000 Papers veröffentlicht. Das kanadische Startup Meta hat eine Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, die diese Flut an Informationen erfasst, verarbeitet und auswertet. Die Idee dahinter: Wissenschaftler sollen schneller und einfacher auf Erkenntnisse aus Millionen Veröffentlichungen zugreifen und diese effektiv für ihre Arbeit nutzen können.

Damit in Zukunft jeder interessierte Forscher freien Zugang zu diesen Daten bekommt, wollen Mark Zuckerberg und seine seiner Frau Priscilla Chan Meta aufkaufen. Den Deal verkündete Meta-CEO Sam Molyneux gestern. Wie teuer die Übernahme wird, weiß aktuell niemand. Aber die neuen Partner verraten, woher das Geld stammt: von der Chan Zuckerberg Initiative.

Die gemeinnützige Organisation wurde im Dezember 2015 gegründet. Den Startschuss gaben Chan und Zuckerberg zur Geburt der gemeinsamen Tochter Maxima auf Facebook bekannt. Die beiden kündigten an, 99 Prozent ihrer Facebook-Anteile – umgerechnet 42 Milliarden Euro – spenden zu wollen und in die Stiftung fließen zu lassen.

Erklärtes Ziel der Initiative ist es, die Welt besser zu machen. Das Geld soll unter anderem in die Vermeidung und Heilung von Krankheiten gesteckt werden. Dafür unterstützen Chan und Zuckerberg Forschungsprojekte, Non-Profit-Organisationen und die Entwicklung entsprechender Technologien. Das Unternehmen Andela etwa erhielt im Juni 2016 24 Millionen Dollar, um in Kenia und Nigeria Menschen zu Programmierern auszubilden und sie zu günstigen Tarifen an Tech-Unternehmen wie Microsoft oder IBM zu vermitteln. Das indische Bildungs-Startup Byju wurde von dem philanthropischen Ehepaar im September 2016 sogar mit 50 Millionen Dollar bedacht.

Dass Zuckerberg die medizinische Forschung am Herzen liegt, weiß man schon länger. Im April 2016 teilte der Facebook-Chef mit, dass er bis zum Ende des Jahrhunderts alle Krankheiten heilen wolle. Die Übernahme von Meta soll nun der nächste Schritt sein, um dieses Ziel zu verwirklichen. Die Meta-KI, die die Technologie hinter Apples Sprach-Assistentin Siri nutzt, analysiert 26 Millionen wissenschaftliche Papiere. Das neuronale Netzwerk erkennt Muster in den Publikationen, die auf Hunderten von Aspekten basieren – um ein Vielfaches schneller, als es der Mensch jemals könnte. Mit diesen Daten können Wissenschaftler zum Beispiel sofort herausfinden, ob andere Teams am gleichen Thema arbeiten und sich dann mit diesen austauschen.

Aktuell greifen über 1200 Institute auf Meta zurück. Der Ausbau der Technologie soll mit dem Geld der Chan Zuckerberg Initiative finanziert werden, um die Arbeit von Forschern deutlich zu beschleunigen. Ob schnellere Lösungen für Herzerkrankungen oder Impfstoffe gegen das Zika-Virus – vielleicht tragen Mark Zuckerberg und seine Frau tatsächlich dazu bei, zumindest einige medizinische Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.

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