Zuckerberg hat der Öffentlichkeit seine Überlegungen in einem äußerst wortgewaltigen Manifest dargelegt. „Building Global Community“ überschreibt der Milliardär das Ganze — anders als bisher soll sich Facebook dabei allerdings nicht nur auf die Verbindung und Vernetzung der Welt beschränken, sondern sich auch mit den Konsequenzen und der Diversität der eingebundenen Nutzer beschäftigen.
Das Netzwerk soll laut Zuckerbergs Text dazu dienen, Ängste vor der Globalisierung zu nehmen und politische Meinungen zu bilden – in einer positiven, unterstützenden Umgebung. Fake News und die Bildung von Filterblasen bereiten dem Firmenchef dabei laut eigenen Aussagen Sorgen, allerdings sieht er noch größere Gefahren in der Sensationalisierung und Polarisierung von Informationen. Diese Faktoren könnten weltweit dazu führen, dass das gemeinsame Verständnis von Gesellschaft verloren geht. Facebook soll künftig mehr dazu beitragen, jedem Nutzer ein diverses und ganzheitliches Bild zu verschaffen.
Terrorangriffe, Fake News und Globalisierungsängste – Zuckerberg greift all diese Themen in dem fast 6000 Wörter starken Text auf. Die Rolle des sozialen Netzwerks in der politischen Meinungsbildung aber auch als Kommunikationsmittel ist dem Unternehmer dabei wichtig: Hatte er noch nach der Wahl Donald Trumps erklärt, sein Netzwerk habe nichts mit der Verschiebung des politischen Diskurses in extremere Lager zu tun. Nun klingen seine Worte ganz anders. Konkrete Handlungsanweisungen enthält das Manifest noch keine – wohl aber die Erkenntnis, dass ein Netzwerk mit mehr als 1,8 Milliarden Mitgliedern mit in der Verantwortung für die Zukunft der Menschheit steht.