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Lilium bekommt 90 Millionen US-Dollar für sein Flugtaxi

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Das Münchner Startup Lilium Aviation arbeitet schon seit geraumer Zeit an einem fliegenden Elektrotaxi. Jetzt erhält die Idee des Unternehmens kräftig Aufwind – eine Finanzierungsrunde hat gerade 90 Millionen US-Dollar eingebracht. Bis zur massenmarkttauglichen Realisierung der Technologie ist es noch ein weiter Weg.

Die Mobilität von morgen ist einer der am härtesten umkämpften Märkte der Gegenwart. Zahllose Konzepte sollen revolutionieren, wie wir künftig von A nach B kommen – und das möglichst umweltfreundlich, komfortabel, schnell und günstig. Eine der kühnsten Visionen vom Personentransport der Zukunft verfolgt das Münchner Startup Lilium Aviation. Geht es nach Lilium-CEO und -Mitgründer Daniel Wiegand, befördert ein elektrisch angetriebenes Miniflugzeug Menschen in absehbarer Zeit selbstständig von einem Ort zum anderen.

Mit dem neu erworbenen Geld soll Liliums Vision des allzeit verfügbaren Flugtaxis Wirklichkeit werden

Das Unternehmen hat deshalb den Lilium-Jet entwickelt. Das Elektroflugzeug startet und landet senkrecht und wechselt nahtlos in den Vorwärtsflug. Ein Kunststück, an dem viele Konkurrenten lange scheiterten. Das Transportgerät soll per Smartphone-App bestellt werden können und ein Flug nicht mehr als eine Taxifahrt kosten. Ein Ansatz, den auch andere Personen oder Unternehmen wie etwa Airbus, Uber, Google-Mitgründer Larry Page, der Karlsruher Volocopter oder die chinesische Ehang-Drohne verfolgen.

Lilium ist in der Realisierung seines Projekts einen entscheidenden Schritt weiter: Nachdem das Unternehmen Anfang 2017 bereits finanzielle Unterstützung in Höhe von zehn Millionen US-Dollar von Atomico-Gründer Niklas Zennström erhielt, schloss das Startup nun eine Finanzierungsrunde in Höhe von weiteren 90 Millionen US-Dollar ab. Unter den Geldgebern befinden sich das chinesische Internetunternehmen Tencent, die Bank von Liechtenstein LGT, Obvious Ventures und erneut der Technologiefonds Atomico.

 

Für Lilium eine riesige Chance. Mit den bisherigen Mitteln hatte das Unternehmen einen Prototyp mit zwei Sitzplätzen entwickelt und diesen im April 2017 erfolgreich auf Jungfernflug geschickt. Die neuen Gelder sollen nun in den Ausbau des aktuell 70 Mitarbeiter umfassenden Teams und in die Entwicklung des Serienfahrzeugs fließen. Das soll Platz für bis zu fünf Personen bieten und mit einer Akkuladung bis zu 300 Kilometer mit einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h zurücklegen.

„Dieses Investment ist ein ungemein wichtiger Schritt für Lilium. Dadurch haben wir die Chance, den fünfsitzigen Jet Wirklichkeit werden zu lassen“, sagt Daniel Wiegand. „Unsere Geldgeber erkennen an, dass wir dank Liliums innovativer eVTOL-Technologie in einer aufregenden neuen Industrie die Führungsposition einnehmen. Kein anderes Unternehmen verspricht eine so hohe Wirtschaftlichkeit, Geschwindigkeit, Reichweite und niedrige Lärmbelästigung wie wir mit dem Lilium Jet“.

Bis zum Ziel ist es allerdings noch ein langer Weg. David Wiegand räumte im WIRED-Interview ein, dass die Fertigstellung des Serienfahrzeugs noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird. Fest steht indes schon heute, dass der Lilium-Jet für Privatleute nicht käuflich zu erwerben sein wird. Das Unternehmen möchte seine Elektro-Jets ausschließlich als Dienstleistung anbieten. So soll es vom ersten Tag an eine App geben, mit der jeder Nutzer in der Lage sein soll, den neuartigen Transportservice zu buchen. Die Fluggeräte sollen eine Gesamtlaufleistung von acht Millionen Kilometern erreichen. Um die Vision von Umweltschutz, Effizienz und Geschwindigkeit umzusetzen, ist die geteilte Nutzung der Jets laut Lilium unerlässlich.

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