Das Ende der Schnittstelle kommt leise und für ihre Kunden überraschend. Hacker News hatte die Ankündigung entdeckt und als Erstes verbreitet. Der Aufbau von Google Flights gilt als ein guter Grund, Dienste für Konkurrenten abzuschalten: Vor allem in den USA ermöglicht es der Suchmaschinenkonzern immer mehr, Flüge direkt aus der Suchabfrage heraus zu buchen, ohne dabei die Webseite eines Drittanbieters wie Expedia zu öffnen.
Die Softwareschnittstelle QPX für die Flugdatensuche war 2011 mit der Übernahme von ITA Software Inc. für rund 700 Millionen Dollar in Googles Besitz übergegangen. Ein US-Gericht hatte als Bedingung für die Übernahme vorgeschrieben, dass die Schnittstelle für Drittanbieter mindestens fünf Jahre weiter zugänglich sein müsse. Google hatte im Jahr 2014 mit QPX Express eine günstigere Version für Startups und Kleinunternehmen herausgebracht, deren Dienste nun nur noch für eine begrenzte Zeit angeboten werden.
Bis zum endgültigen Schluss sollen keine Neukunden auf QPX Express zugelassen werden. Bestandskunden erhalten allerdings für die letzten Monate einen ordentlichen Preisnachlass pro Suchanfrage: Statt 0,035 Dollar kostet diese jetzt nur noch 2 Cents. Medien vermuten, dass die Abschaltung der Suchmöglichkeit nach Flügen für kleine Unternehmen Konkurrenten für Google Flights schwächen soll. Diese Unternehmen, etwa das Reise-Startup Kayak oder Fluglinien wie American Airlines und Alitalia müssen künftig neue Wege finden. Alternativen wie Fareportal und Skypicker existieren bereits.