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Kein Geld für einen Tesla? Vermietet ihn doch!

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
​Ein Tesla Model S ist teuer. Doch mit dem richtigen Geschäftsmodell lässt sich die Anschaffung des Elektroautos refinanzieren. Carsharing könnte ein lukrativer Weg sein, mit dem Tesla-Besitzer unter Umständen sogar ein Plus erwirtschaften.

Zwischen 80.000 und 150.000 Euro kostet ein Tesla Model S derzeit in Deutschland – je nachdem, für welches Modell man sich entscheidet. Wer das Elektroauto nicht bar bezahlen will, kann es auch für 500 bis 1000 Euro im Monat leasen. Für den Normalverdiener nicht machbar? Stimmt nicht, sagt Quartz.

Laut den Recherchen des Onlineportals gibt es anscheinend unzählige Tesla-Fans, die einen Weg gefunden haben, ihren Traum zu realisieren: Über Carsharing lässt sich der Luxus-Elektrowagen finanzieren – ohne große Einschränkungen. Wenn man etwas Glück hat, macht man sogar noch etwas Gewinn mit seinem Tesla.

Die US-Carsharing-Vermittler Turo und Getaround bestätigen dies. Beide haben nach eigenen Angaben Teslas im Programm, deren Inhaber dank der Autovermietung ihre monatlichen Kosten für die Finanzierung einspielen würden. Und das, obwohl sie ihre Elektroautos nur für wenige Stunden oder Tage ausleihen. Insgesamt würde ungefähr eine Woche reichen, um kostendeckend zu arbeiten.

Dieser Rechnung nach scheint es ein einträgliches und sich selbst finanzierendes Geschäft zu sein, seinen Tesla zu vermieten. Sofern der Besitzer damit leben kann, dass sein Wagen von anderen Menschen gefahren und damit auch abgenutzt wird. Hinsichtlich des Zeitpunkts, wann man seinen Tesla abgibt, ist man indes recht frei. Immerhin stehen die meisten Autos weltweit 95 Prozent der Zeit in der Gegend herum statt genutzt zu werden. Ökonomischer Unfug, der der Carsharing-Branche in die Karten spielt. Deswegen boomt der Markt.

+++ Mehr zum Thema: Wer baut den deutschen Tesla-Killer? +++

Nicht nur Startups wie BlaBlaCar möchten ein möglichst großes Stück vom Carsharing-Kuchen abhaben, sondern auch die Deutsche Bahn mit Flinkster oder die Autobauer selbst – zum Beispiel Daimler mit car2go oder BMW mit DriveNow. Autos in Bewegung zu halten statt sie auf den ohnehin hart umkämpften Parkplätzen herumstehen zu lassen, das ist auch das Bestreben vieler Städte. Unter anderem soll es in München künftig spezielle Carsharing-Stellplätze geben, um entsprechende Angebote zu unterstützen.

Tesla-Chef Elon Musk sieht in der Sharing Economy ebenfalls die Zukunft. Er möchte mit seinen Autos die Vision vom selbstfahrenden Taxi vorantreiben. Die Idee: Selbstlenkende Teslas (oder andere Modelle) fahren in der Zeit, in der sie nicht vom Besitzer genutzt werden, selbstständig durch die Gegend, um andere Personen zu befördern. So würden Parkplätze entlastet, die Effizienz der Fahrzeuge erhöht und zudem den Besitzern Geld eingebracht. Das eigene Auto wird quasi zum Taxi, das autonom seine Kosten reinholt.

Ungenutzte Zeiten fürs Geldverdienen nutzen und so seinen Traumwagen finanzieren – diese Idee ist allerdings nicht neu. Verschiedene Unternehmen und Privatleute haben darin schon ein valides Geschäftsmodell gefunden. Das Angebot geht von Autovermietern wie Sixt über spezielle E-Auto-Verleiher wie ecar-rent bis hin zu Plattformen wie erento.com, wo Interessenten das Model S für rund 200 bis 400 Euro pro Tag ausleihen können. Und auch in Eischoll, einem 500-Seelen-Dorf in der Schweiz, verdient man Geld mit der Vermietung des begehrten Elektroautos.

Ist es also möglich, sich einen Tesla quasi zum Nulltarif zuzulegen, indem man ihn per Carsharing vermietet? In der Theorie und in einigen Fällen in der Praxis scheint das tatsächlich zu funktionieren. Wie aber Electrek feststellt, hängt die Erfolgsquote davon ab, wo man wohnt und wie oft in dieser Gegend Carsharing-Dienste genutzt werden. In den USA dürfte in Ballungsgebieten wie Los Angeles die Wahrscheinlichkeit höher liegen als in weniger besiedelten Städten. In Deutschland könnte das Tesla-Vermietmodell in Städten wie Karlsruhe, Stuttgart, Frankfurt, Köln und Freiburg, die im Carsharing-Städteranking 2015 vorn lagen, einen Versuch wert sein.

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