Das Kerngeschäft von Yahoo hat den Analysten von SunTrust Robinson Humphrey zufolge einen Wert von sechs bis acht Milliarden Dollar. Diese Grundlage könnte sich der Time-Verlag, der unter anderem Magazine wie „Time“ oder „Sports Illustrated“ herausgibt, in Zukunft womöglich zunutze machen. Der Verlag sucht derzeit nämlich nach Möglichkeiten, um die wegbrechenden Werbeeinnahmen aus dem althergebrachten Print-Geschäft zu kompensieren. Der Ausbau eines digitalen Ressorts hat bereits begonnen — zuletzt hatte sich die Time Inc. MySpace einverleibt.
Dem Bloomberg-Bericht zufolge, hat sich Time mit Blick auf eine mögliche Übernahme von der Bank Citigroup beraten lassen. Es geht dabei um einen sogenannten „Reverse Morris Trust“, also einen steuerfreien Deal, bei dem ein Unternehmen mit einem weiteren, abgespalteten Tochterunternehmen zusammengelegt wird. Wie unter anderem der Boston Globe berichtet, würde Marissa Mayer Yahoo in so einem Fall verlassen.
Obwohl Yahoo heute nicht mehr mit Unternehmen wie Google oder Facebook konkurrieren kann, zeigen sich verschiedene Medienkonzerne an dem Internet-Urgestein interessiert. Zu den Mitbewerbern des Time-Verlags gehört unter anderem auch der US-Telekommunikationskonzern Verizon. Der besitzt bereits AOL — ebenfalls ein Pionier aus den Anfangszeiten des World Wide Web. Yahoo hat es in den vergangenen Jahren auch unter neuer Führung nicht geschafft, das kriselnde Kerngeschäft zu stabilisieren. Über eine mögliche Zerschlagung des Unternehmens wurde in letzter Zeit häufiger berichtet.