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In Japan können Touristen bald mit ihrem Fingerabdruck bezahlen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Japan will noch in diesem Sommer ein neues Bezahlsystem testen: Touristen können dann allein mit ihrem Fingerabdruck Zahlungen vornehmen. Zusätzlich soll die Fingerprint-Methode auch als Reisepass-Ersatz dienen. Ein Komfortplus oder doch ein Datenschutz-Desaster?

Wer diesen Sommer nach Japan reist, kann Bargeld und Kreditkarte offenbar im Gepäck verstaut lassen. Wie Japan News berichtet, soll im Inselstaat bald ein neues System getestet werden, das ausländischen Touristen das Bezahlen per Fingerabdruck ermöglicht. Darüber hinaus soll der Fingerabdruck auch als Ersatz-Verifikation für den Reisepass fungieren.

Damit die Methode funktioniert, müssen einreisende Touristen am Flughafen ihren Fingerabdruck und weitere Daten abgeben, zum Beispiel zu Kreditkartenkonten. Zunächst soll das System in 300 Hotels, Restaurants und Geschäften mit entsprechenden Lesegeräten erprobt werden, die sich in beliebten Urlaubszielen wie Hakone, Yugawara und Kamakura befinden. Bis zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio könnte es dann landesweit eingesetzt werden.

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Japan News zufolge erhofft sich die Regierung von dem neuen Bezahlsystem eine Ankurbelung des Tourismus. Außerdem wolle man zu Olympia die technologische Leistungsfähigkeit des Landes demonstrieren.

Zwar sollen die bei der Nutzung des Systems anfallenden Daten anonymisiert und von einem Gremium unter behördlicher Führung verwaltet werden. Trotzdem ist fraglich, inwiefern der japanische Staat künftig noch detailliertere Einblicke in Privatsphäre und Konsumverhalten seiner Besucher erhält. Denn schon seit 2007 müssen Touristen bei der Einreise nach Japan strenge Kontrollen über sich ergehen lassen und biometrische Daten abgeben, in Form von Fingerabdrücken und Gesichtsfotos.

Durch das Fingerabdruck-Bezahlsystem könnte Japan also in Zukunft noch einfacher in den Besitz von Daten von Millionen Menschen kommen – Komfort an der Kasse hin oder her.

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