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Indien stoppt die Ausweitung von Google Street View

von WIRED Staff
Indiens Regierung hat Google die weitere Ausweitung von Street View im Land aus Sicherheitsgründen untersagt. Terroristen könnten den Dienst zur Vorbereitung von Anschlägen auf militärische und zivile Ziele nutzen, so die Behörden. Bisher durfte der Konzern nur einige Touristenattraktionen und Teile ausgewählter Städte abfotografieren und ins Netz stellen.

Die ersten Aufnahmen von Google Street View in Indien wurden bereits 2011 genehmigt: Der Dienst durfte in Abstimmung mit der Archeological Society of India wichtige Stätten wie etwa das Taj Mahal erfassen und online begehbar machen. Einige Abschnitte größerer Städte wie Mumbai folgten und im Jahr 2015 sollte Google Hyderabad vollständig in Street View aufnehmen. Die dazu notwendige Lizenz wurde allerdings nie erteilt. Jetzt hat die Regierung zudem beschlossen, keine weiteren Genehmigungen zu erteilen, berichtet Vice Motherboard.

Das indische Verteidigungsministerium geht laut lokalen Nachrichten davon aus, dass Google Maps ein Werkzeug bei der Vorbereitung eines Terrorangriffs auf eine Luftwaffenbasis im Januar gewesen sein könnte. Der verwandte Dienst Google Earth soll zudem bei der Planung eines Anschlags im Jahr 2008 genutzt worden sein. Das Ministerium ist besorgt, dass Google Street View nicht mehr kontrollierbar sein könnte, wenn es einmal die Genehmigung zur Erfassung des ganzen Landes hat.

Die Stadt Hyderabad hätte sich über eine Erfassung in Street View gefreut: Zum einen kann der Dienst bei der Koordination von Rettungsmaßnahmen und im Katastrophenmanagement hilfreich sein, zum anderen hatten die Behörden geplant, damit nach Gebäuden ohne Baugenehmigung zu fahnden. Auch der Tourismus könnte durch Street View angekurbelt werden, da Reisende einen netten Vorgeschmack auf eine Region per Internet geliefert bekommen.

Eine Hoffnung auf weitere Genehmigungen für Googles Kartendienst ruht auf dem noch in diesem Jahr geplanten neuen Gesetz zur Verwendung von geografischen Daten. Dieses soll vor allem Informationen wie Kartendaten und Satellitenaufnahmen von Indien einschränken und zentral kontrollieren. Dadurch kann es dann allerdings auch passieren, dass Dienste wie Google Maps oder auch Uber für die Nutzung von Kartendaten in Indien generell Gebühren zahlen müssen.

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