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Google verliert Experten für selbstfahrende Autos

von Elisabeth Oberndorfer
Mehrere Google-Ingenieure für selbstfahrende Autos haben in den vergangenen Monaten das Unternehmen verlassen. Damit rückt der Start der autonomen Fahrzeuge plötzlich in weite Ferne.

Googles Abteilung für selbstfahrende Autos steckt offenbar in einer Krise. Am Wochenende gab der CTO des Projekts, Chris Urmson, seinen Rücktritt bekannt. Siebeneinhalb Jahre lang war er Googles technischer Leiter für autonome Fahrtechnologie. Warum genau er seine Position bei der Alphabet-Tochter aufgibt, verrät er indes nicht konkret. In einem Blogpost schreibt Urmson, dass es nach 1,8 Millionen Testmeilen mit den selbstfahrenden Pkws Zeit für ein neues Abenteuer sei. Was das sein wird? Auch das bleibt unklar.

Frühere Google-Mitarbeiter behaupten, dass Auseinandersetzungen mit Projektchef John Krafcik der wahre Grund für Urmsons Abgang seien. Das Unternehmen stellte Krafcik, den ehemaligen Geschäftsführer von Hyundai America, vergangenes Jahr als Leiter der Abteilung Google Car ein. CTO Urmson wollte eigentlich nur eine Auszeit nehmen, entschied sich dann aber für eine Kündigung, wie die New York Times berichtet.

Der technische Kopf hinter dem Google-Auto ist jedoch nicht die einzige Schlüsselperson, die das Projekt verlassen hat. Ingenieur Anthony Levandowski verließ mit einigen Kollegen den Konzern, um mit Experten von Tesla und Apple ein Startup zu gründen: Bei Otto entwickeln sie selbstfahrende Lkws. Zwei weitere Entwickler haben sich ebenfalls von Googles selbstfahrenden Autos verabschiedet und arbeiten für ein noch geheimes Startup.

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Wann Googles Fahrzeuge, die bereits für Testfahrten in bestimmten Regionen zugelassen wurden, für den Straßenverkehr bereit sein werden, ist noch unklar. Die internen Konflikte dürften die Entwicklung weiter hinauszögern. Das Projekt ist eines von Google großen Wetten, die dem Alphabet-Konzern allein im vergangenen Quartal einen Verlust von 859 Millionen Dollar beschert haben.

Partnerschaften mit etablierten Autoherstellern sollen dem Technologie-Riesen dabei helfen, die Fahrzeuge zu produzieren. Projektleiter Krafcik sagte vergangene Woche in einem Interview, dass die Zusammenarbeit mit Fiat verstärkt werde. Google hat zwar einen Prototypen mitentwickelt, will das Fahrsystem aber vorerst lieber in Modelle von anderen Herstellern einbauen. Wie der Konzern mit den Daten umgehen wird, die durch die intelligente Fahrtechnologie gesammelt werden, will Krafcik nicht beantworten. Der Streit um die Verarbeitung der Daten soll bei Konkurrent Apple der Grund gewesen sein, warum Daimler und BMW die Verhandlungen um mögliche Kooperationen beendet haben.

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